tag:blogger.com,1999:blog-58236467668763156222024-03-13T03:48:51.307+01:00KreisligaheldenGrasnarbenromantikkreisligaheldenhttp://www.blogger.com/profile/18265306909358092680noreply@blogger.comBlogger30125tag:blogger.com,1999:blog-5823646766876315622.post-19953886933012875302020-06-28T13:19:00.000+02:002020-06-29T12:12:58.613+02:00Das Nichts<span style="font-size: large;">Nichts war geblieben vom einstigen Glanz. Die bunte Seifenblase war zerplatzt, zersprungen in tausend Stücke, aufgelöst in winzigste Einzelteile, die sich in einer Nebelwand verloren.<br />Eine graue, gefühllose Suppe, geboren aus schwindender Hoffnung und verlassenem Mut, die alles absorbierte, das Einlass suchte.<br />Spott und Häme, Mitleid und Hass, all das schluckte die wabernde, dunkle Wand. Freude war in ihr verschwunden, ebenso wie das empfundene Glück längst vergangener Tage.<br />Der ungebetene Gast würde den Ort verlassen, der nie seine Heimat geworden war, an dem er weder akzeptiert noch gewollt und schon gar nicht gemocht worden war.<br />Er war nie "verdient" dort gewesen, so wurde das wohl allgemein gesehen. Er hatte sich aufgemacht über den Zaun zu klettern, über den er sonst üblich nur herüber gesehen hatte, auf Gras, das grüner schien, begehrenswerter, verlockender.<br />Er hatte versucht, auf dieser Wiese sein Stück Land zu finden, ein ganz kleines Fleckchen ja nur. Aber er hatte es nicht behaupten können, war doch der Unterschied zu groß zu denen, die ihr Zuhause für sich allein beanspruchten.<br />Er war ein Gast geblieben, nie Teil des Ganzen geworden, aus einem Niemandsland gekommen, dahin zurück verbannt, in die Schranken gewiesen, aus dem Paradies verjagt.<br />Er hatte dem kaum je etwas entgegenzusetzen gehabt. All die Attribute, die es gebraucht hätte, zerfielen zu willenloser Bedeutungslosigkeit. Am Druck zerbrochen, am eigenen Wunschdenken gescheitert.<br />Übrig blieb nur ein farbloses Nichts, eine hohle und dumpfe Leere. Nicht mal Trauer fand einen Platz in dem Nebel, der sich alles einverleibte. Das Nichts war ein emotionsloser und kalter Ort, der unbarmherzig die mit sich riss, die in seinem Strudel gefangen waren und die der Sog unaufhörlich nach unten zog.<br />Seltsam entrückt erschien der Blick auf den Rest des Geschehens, Vergangenes verschwand im Nirgendwo, Zukünftiges lag in diffuser Ferne.<br />Die Gegenwart löste sich aus der Zeit und zerfiel in das Nichts, das sich wie ein steinerner Mantel über Wünsche, Träume und Hoffnungen legte und sie mit bleierner Schwere bedeckte.<br /><br />Der Gast würde zurückkehren, in das Zuhause, das ihm Heimat war. Dort, wo das Atmen und zu laufen leichter fiel. Wo er sich seinen Platz erkämpfen konnte, wenn die lähmende Stille allmählich nachlässt und der Druck aus dem Vakuum entweicht. Wenn das Träumen wieder erwacht und das Wissen um das, was man hat, wertvoller ist, als das, was woanders begehrlich erscheint und es doch nicht ist.<br /><br />Vieles wird sich ändern, manches neu sein, manches gewohnt bleiben.<br />Eins wird sein, wie es immer war und ewig bleiben wird. Und nichts wird das je ändern.<br /><br />Fortuna Düsseldorf. Meine Liebe, mein Verein.</span>kreisligaheldenhttp://www.blogger.com/profile/18265306909358092680noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5823646766876315622.post-64986084299470513292018-11-05T16:56:00.000+01:002018-11-05T20:31:54.037+01:00Plötzlich Herbst<style type="text/css">
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Eigentlich gar nicht so plötzlich, nach gefühlt sechs Monaten Sommer. Tristesse auch auf dem Spielfeld, auch dort nicht so unerwartet, nach 12 Monaten Dauerfeiern.<br />
<br />
Schäfer sagt, nur fünf Millionen für Transfers ausgegeben und ist stolz drauf. Mildes Lächeln allerorten, angesichts der Summe, die anderswo der Portokasse entspricht.<br />
Und Entwickeln sagt er. Immer wieder. Spieler entwickeln, Tradition fortsetzen, aus Wenig Viel machen. <br />
<br />
Funkel sagt, Entwickeln ist endlich. Aus einem Maulesel kannst Du keinen Lipizzaner machen. Sagt er nicht, meint er aber.<br />
<br />
Das Beste hat er schon herausgeholt, belohnt durch Siege und den Aufstieg. Für die Bel Étage ist das Beste aber doch nicht gut genug, das muss man dann wohl einsehen.<br />
<br />
So laufen und rennen sie, erst furcht- und angstlos, dann mut- und planlos. Rennen sie nach vorne, knallt es hinten. Stehen sie hinten, herrscht vorne Leere. Am Ende bleibt es zu arg- und ertraglos.<br />
<br />
Die Mechanismen greifen nicht und selbst der Königsstorch mutiert zur Lame Duck, dessen herausragendste Eigenschaft sich zur Zeit in seinem etwas, nun ja, eigenwilligen Kleidungsstil manifestiert.<br />
<br />
Immerhin können sie Regionalliga. Das ist doch schon mal was. Man fürchtet, es ist wegweisend, dahin, wo viele sie gern hätten. Durchgereicht, aussortiert, möglichst nach ganz weit unten.<br />
<br />
Man hätte es ja wissen können, das letze Mal ganz oben ist ja erst fünf Jahre her. Lehren ziehen, besser machen, Änderungen umsetzen.<br />
<br />
Nein, da ist man stur, es bleibt beim Konzept des Mini-Max-Prinzips, ökonomisch wertvoll, spielerisch der Offenbarungseid.<br />
<br />
Ein bisschen leid können sie einem tun, wenn man sie an ihr Limit gehen sieht, stets bemüht, mit Kampf und Herz gegen die Übermacht anzustürmen. Bis irgendwann die Arme und die Köpfe hängen, die kleinsten Fehler gnadenlos bestraft werden, der Lohn die leeren Hände sind.<br />
<br />
Man ahnt es schon, dem Trainer wird es angelastet werden, einer muss ja büßen, die Schuld auf sich nehmen. Natürlich ist es er allein, der es nicht schafft, die Sieger des Unterhauses stabil im Oberhaus zu platzieren. Auf Biegen und Brechen soll er es vollbringen, die hungrigen Jungen und rüstigen Alten auf das höchste Niveau zu hieven. Nur kosten, was es wolle, darf es nicht.<br />
<br />
Das Wunder soll her, den Kleinstetat zu etablieren, umringt von Branchenriesen, die spielerische Klasse shoppen, wenn das Erreichen des Ziels gefährdet ist. Die Landeshauptstadt aber, die bleibt trotzig wie ein kleines Kind, beharrt auf gesetzte Prinzipien und mault mit vorgeschobener Unterlippe, wenn das nicht zum Erfolg führt, während sie die Schnäppchenjagd weiterhin zur brotlosen Kunstform erhebt.<br />
<br />
Schuldenfrei in Liga Zwei, das ist der Gedanke, der sich aufdrängt, bei aller Geduld, mit der man es Woche für Woche erträgt und dabei zusieht, wie das hehre Ziel wie ein Kartenhaus zusammenbricht.<br />
<br />
Heribert sagt, im Mai werden sie den Trainer auf Händen tragen und ihm Rosenblätter streuen, im November werden sie ihn mit Schimpf und Schande vom Hof jagen. Es könnte durchaus so sein, mit variablem Zeitfenster. Heribert knows best.<br />
<br />
Und dann? Ein neuer Fußballlehrer, ein neues Konzept mit frischen Impulsen, die alten Probleme. Die unmögliche Aufgabe, aus einem Klumpen Lehm Gold zu machen. Man könnte den Erfinder des Post-its fragen, wie das geht. <br />
Fußball ist ein Geschäft, aber doch auch ein Sport, der davon abhängt, wie die Menschen agieren, auf und neben dem Platz.<br />
Des Trainers Stuhl ist ein Schleudersitz, ein Heilsbringer noch nicht erfunden. Neue Besen kehren gut und wirbeln dann doch nur alten Staub auf.<br />
<br />
Der dritte selbstverschuldete Handelfmeter im dritten Spiel von drei verschiedenen Spielern hintereinander, der den Anfang vom Ende einleitet. Das ist beinahe lustig, wenn es nicht so traurig wäre.<br />
Danach kann man zuschauen, wie sie sich selbst demontieren, den Faden verlieren, sich irgendwann ergeben. Dann bleibt nur das Gefühl, dass wieder alles umsonst war. Die Motivation verpufft und macht der inneren Leere platz.<br />
<br />
Die Pfiffe schenkt man sich, klatscht trotz allem artig und honoriert die Bemühungen, denn der Unmut träfe die Falschen. Einigen Wenigen möchte man mangelnde Einstellung vorwerfen, aber das mag auch ein subjektiver Eindruck sein, untermauert vom allgemeinen Desaster und der herrschenden Ratlosigkeit.<br />
<br />
Gebetsmühlenartig wird Entwicklung gefordert, die findet auch statt, nur eben nicht in die Richtung, die man gerne hätte.<br />
Stattdessen feiert man neue Mitgliederrekorde, ummalt von Smilies mit verliebten Herzchenaugen. Das ist toll, wirklich. Ob man irgendwann einräumen muss „ach nee doch nicht“ und dass das Ganze nur der temporären Erstligazugehörigkeit oder vielleicht dem einfacheren Prozedere des Kartenkaufs für so genannte Top-Partien<span class="Apple-converted-space"> </span>geschuldet ist, seis drum. Es beschert einen bescheidenen Geldsegen, der sorgsam in die Matratze eingenäht wird. Für magere Zeiten. Nicht jetzt, man ist schließlich derzeit on top. Zwar ganz unten im Oben, aber wer hinterfragt das schon so genau.<br />
<br />
Die Leute sind ja immer unzufrieden, egal, wo man steht. Karma ist eh ne Bitch und die Göttin hat Dauerlaune, das kennt man doch. Man singt mit Inbrunst „Wir sind wieder da“, vielleicht ja dann auch nächstes Jahr in Liga Zwo. <br />
<br />
Noch ist Zeit und der Glaube ungebrochen. Man kann ja auch immer hoffen, dass sich Andere, mit Verlaub, noch dümmer anstellen als man selbst. Ob das ein tragfähiges Gerüst ist, darf aber bezweifelt werden. <br />
<br />
Ob nun<span class="Apple-converted-space"> </span>in Zukunft Schalke oder Sandhausen, ob Bayern oder Bielefeld, das wird man sehen. Hauptsache, Fortuna. Wir gehen dahin, weils unser Verein ist. Der Gegner ist sekundär, die Liebe ligalos. <br />
<br />
Und sollte sich der Fahrstuhl abwärts bewegen, ja dann ist das halt so. Dann wird ein bisschen geheult und geschimpft und der Konjunktiv überstrapaziert. Und danach stehen wir wieder im Stadion und feiern unsere Göttin, als sei nie was gewesen.<br />
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Fortuna Düsseldorf. Meine Liebe, mein Verein.</div>
<br />kreisligaheldenhttp://www.blogger.com/profile/18265306909358092680noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5823646766876315622.post-3193309133600367082018-08-26T14:22:00.000+02:002018-08-26T17:11:51.069+02:00Champagner und Leberwurst<style type="text/css">
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</style>
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<div class="p1">
Da war er also wieder, der Neu-Immer-Mal-Wieder-Bundesligist. Der, der sogar Tugenden der vergangenen Saison in die neue rettete, indem er nach Gegentoren auf- statt abdrehte, sich stetig steigerte und nach anfänglicher Nervosität tatsächlich eine insgesamt ordentliche Partie ablieferte.<br />
<br />
Der Düsseldorfer Fußball-Platzhirsch mühte sich redlich in der neu gewandeten (Glücks)Spielarena und immerhin gut vierzigtausend geneigte Zuschauer zeigten Interesse, das Match live zu verfolgen.<br />
Nach Begutachtung der ersten zwanzig Minuten fühlte man sich durchaus in seinen Erwartungen bestätigt, dass auf Aufstiegseuphorie und beste Vorsätze meist debakelige Spielpraxis folgt.<br />
Dass man mit Zweitliga-Stärken, die sich aus technischen Mängeln, wettgemacht mit herzerfüllter und Zweikampf-körperbetonter Leidenschaft zusammensetzt, dem Gegner tapfer die Stirn bietet, dem<span class="Apple-converted-space"> </span>erwartbar stärkeren und überlegenen Stamm- Bundesligisten, der vielleicht seinrseits den leisen Gedanken hegte, dass Punkte gegen einen frisch gebackenen Aufsteiger doch eigentlich recht günstig abgreifbar sein könnten.<br />
<br />
Ein bisschen knatschig war ich schon, dass der Funkel Friedhelm das neue, eigens geholte Rechts-Außen-Vorlage-und-Super-Duper-Angriffspersonal in Person von Dodi und dem Storchenvogel bis nach der 75. auf der Bank platzierte und die es dann nach ihrer (zu?) späten Einwechslung auch leider nicht mehr schafften, den bis dahin bereits entstandenen Rückstand auszugleichen oder gar zu drehen.<br />
<br />
Das Zünglein an der Waage war wohl Benitos Liege-Einlage, in der Bewertung irgendwo zwischen rüdestem Foul seit Menschengedenken und dem leicht überdramatischen (und Raman-typischen) Versuch, das Geschehen zugunsten des Heimteams zu beeinflussen,<span class="Apple-converted-space"> </span>denn wäre es umgehend als Ersteres eingestuft worden, dann hätte man die Situation abpfeifen und dem Geschädigten einen Freistoß zusprechen müssen, der vermutlich nicht das direkt anschließende Gegentor zur Folge gehabt hätte, dass die Eingangstür zum abschließenden Drehen des Spielstands auf Seiten des Gastes geöffnet hatte. <br />
<br />
Dann hätte man natürlich einen aus dem Freistoß resultierenden Angriff auf des Gegners Schlussmann Giefer (ja, DER Giefer!) starten können, der mit an absolute Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in eine zwei Tore Unterschied ausmachende Führung geendet hätte, die dem dadurch entstandenen Selbstvertrauen der Düsseldorfer den Weg zum Auftaktheimsieg geebnet hätte, der dem gesamten Bemühen der Leistung natürlich folgerichtig vollkommen angemessen gewesen wäre.<br />
<br />
Hätte, hätte, Hauptsache Italien.<br />
<br />
Für Hätte kann man sich leider nichts kaufen und so fügt man sich dem Lauf der Dinge, wie er nun mal ist.<br />
<br />
Der an harten Liga-Alltag und an Bäder in Leid und Kummer gewohnte Fortune neigt im Allgemeinen nicht zu unentspannten Pfiffen bei Ergebnissen, die nicht in den rot-weiss-rosigen Bereich fallen und somit wird das eigene Team eben allein für die Tatsache frenetisch bejubelt, dass man nun im Oberhaus mitmischt, so gut man kann und dass man, um das zu erreichen, ein Jahr lang allen Widrigkeiten der Zweiten Liga getrotzt und für das Glück zum Erfolg Staub, Matsch und Gegenwind gefressen hat.<br />
<br />
Den ersten Pflichtspiel-Triumph in Form eines Sieges in der ersten Runde des DFB Pokals kann einem auch keiner mehr nehmen, das war zwar „nur“ ein Oberligist, aber auch der muss schließlich erst einmal besiegt werden und das ist wahrlich keine Selbstverständlichkeit, ich sag nur Gütersloh.<br />
Aber es gibt ja keine Kleinen mehr, ja, so ist das.<br />
<br />
Währenddessen wird die Flingeraner Heimat derzeit ordentlich aufgerüscht, für das pompöse neue Leistungszentrum am Broich muss dann eben mal ein kleinerer Verein ersatzlos sein Gelände hergeben, wo gehobelt, da fallen halt Späne und im heilig Fortuna Land hat ja auch niemand Anderes einfach so zu kicken, wo kämen wir denn da hin?!<br />
<br />
Die Düsseldorfer rüsten sich und auf für den Traum, sich mittelfristig im Mittelfeld der Bel Étage zu etablieren. Der Klassenerhalt ist die oberste Maxime, ganz klar. Der Verein positioniert sich auf dem schmalen Grat zwischen Cayenne, Q5 und Ente Cabrio, zwischen Champagner und Leberwurst, ohne die Heimat, das Volkstum und die ehemals dörfliche Arbeiterklasse zu verleugnen.<span class="Apple-converted-space"> </span>Das Herz der Fortuna schlägt noch immer in der Geburtsstätte, dem altehrwürdigen Paul-Janes-Stadion und nicht in der sponsorenbeflaggten Arena mit wechselnden Namen und Farben.<br />
<br />
Wer gucken will, wie die Fortuna kickt, der geht nach Stockum, wer fühlen will, wie die Fortuna tickt, der kommt nach Flingern.<br />
<br />
So harren wir denn nun gespannt der Dinge, die da kommen werden. Ein aufregendes Jahr wartet auf uns, ein weiteres wäre natürlich von Herzen willkommen. <br />
Am Ende bleibt die Liebe zu Fortuna liga- und bedingungslos, sie ist unser Verein und das bleibt sie auch, egal ob es nun rauf oder runter geht. Man hat hier mit den Jahren gelernt, alles mit einem gewissen stoischen Gleichmut hinzunehmen.<br />
<br />
Aber vielleicht ist ja jetzt die Zeit, in der das Wünschen wieder hilft. Man kann nie wissen.<br />
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<br />
Fortuna Düsseldorf. Meine Liebe, mein Verein.</div>
<br />kreisligaheldenhttp://www.blogger.com/profile/18265306909358092680noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5823646766876315622.post-5704220298881675132017-09-26T16:43:00.000+02:002017-09-27T13:14:06.420+02:00Mein Block<div class="p1">
<br /></div>
<div class="p1">
Warste auswärts?<br />
Nee, Du?<br />
Nee, is mir zu stressig, ewig durch die Gegend jückeln und meistens für nix und wieder nix.<br />
Jo. Aber letztens haben wir doch echt noch was geholt. Hätt ich nie gedacht.<br />
Mir auch schleierhaft, wie die das gemacht haben. Aber geil.<br />
Geil, jo.<br />
<br />
Die Aufstellung is ja schon wieder kacke, ne? Was der Trainer da immer macht, ich verstehs nicht. <br />
Ist doch wichtig, grad defensiv, haste ja gesehen. <br />
Mir egal. Die sollen Tore machen. Und nix anderes. Aber treffen die ja nicht, nicht mal, wenns leer ist. So dämlich musste erstmal sein.<br />
Jo, aber echt. Voll blöd. Wofür sind die Stürmer, wenn die nix können? Können se ja auch in der Mitte rumeiern, oder wo auch immer. Wos halt nicht so auffällt. Sind ja noch genug andere da.<br />
Jo, haha.</div>
<div class="p1">
<br /></div>
<div class="p1">
Guck mal, haste den Diagonalpass gesehen? Ganz feines Füßchen hat der. Hab ich ja schon gesehen, als der noch bei der Zwoten war. Rohdiamant, sag ich Dir.<br />
Jo, aber da stand gar kein Abnehmer. Die decken den Raum da hinten gar nicht ab. Soweit denken is ja auch schwer. Antizipieren, das kann doch da keiner. <br />
Anti was? Ach so. Find ich gut, dagegen. <br />
Was wogegen?<br />
Na, dagegen zu sein. Ist immer gut, wegen des Gleichgewichts.<br />
Welches Gleichgewicht?<br />
Na, zwischen Verein und Fans und so. <br />
Ach so, jo.</div>
<div class="p1">
<br /></div>
<div class="p1">
Mann, der Typ da oben nervt mich.<br />
Welcher?<br />
Na, der da oben mit der Pizza, der da nur am rumbrüllen ist. Weißte, futtert den ganzen Tag, aber weiß immer alles besser. Das sind mir ja die Liebsten.<br />
Jo, voll nervig.<br />
Jo.<br />
Bier is alle, holste ma neu?<br />
Klar.</div>
<div class="p1">
<br /></div>
<div class="p1">
Wenn ich schon wieder seh, wie lahmarschig die da rumkriechen. Meine Omma kann schneller rennen.</div>
<div class="p1">
Isso, Minimum.<br />
Jo, aber denen kanns ja egal sein, Hauptsache, der Gehaltsscheck kommt pünktlich. Scheiß Söldner da alle. Können alle abhauen, meinetwegen. <br />
Außer Axel.<br />
Jo, außer Axel.<br />
<br />
Meine Fresse, was machen die eigentlich den ganzen Tag? Guck Dir nur mal die Ecke an. Oder den Freistoss vorhin, voll daneben. Seit Jahr und Tach sag ich, Standards üben. Aber auf mich hört ja nie einer. Ruhig immer weiter so mit dem Mist, macht mal. Könnt ich mich schon wieder aufregen. Was trainieren die denn?<br />
Nix, die ham morgen frei.</div>
<div class="p1">
Was frei? Die sind wohl bekloppt. Wenn ich der Trainer<span class="Apple-converted-space"> </span>wär, die würd ich mir Tag und Nacht ranholen, immer schön die Arenatreppen rauf und runter, mit dreißig Kilo Rucksack aufm Rücken.<br />
Der hat doch keine Ahnung, siehste doch schon an der Aufstellung.<br />
Ach ja. Was ein Dreck.<br />
Jo.<br />
<br />
Alter, guck mal, was ein Tor.<br />
Kein Tor.<br />
Wieso kein Tor?<br />
Na, abseits.<br />
Was Abseits? Nie und nimmer, hat doch jeder gesehen. Dafür machense doch die Linien in den Rasen. Eben damit das jeder sehen kann. Nur der Lappen, ders sehen muss, kriegts nicht mit. Nennt sich aber Linienrichter, haha.<br />
Wie der schon dasteht, so breitbeinig und wichtigtuerisch. Hat der sich bestimmt bei Ronaldo abgeguckt.<br />
Vielleicht wollte der mal Ronaldo werden, hat aber nicht ganz gereicht.<br />
Hahaha, jo.<br />
<br />
Sie sind doch eh alle nicht mehr ganz normal, die Schiris, sponsored by DFB. Machen was se wollen. Und machen uns alles kaputt. Kack Anstosszeit und so, was meinste, bei wem Du Dich da bedanken kannst.<br />
Jo, und die Schiris sind immer voll parteiisch. Jedesmal, ne?<br />
Jo, eben, Unserer, glasklar Ball gespielt, kriegt der dafür Gelb. Was kann der dafür, wenn der Andere so schnell umfällt?<br />
Nix.<br />
Eben. Aber das Gleiche auf der anderen Seite, klar, da gibts nix. Die können foulen und rumliegen wie se wollen, Schiri lässt laufen. Ist doch nicht normal.<br />
Jo, voll unfair. <br />
Wie im Fernsehen, ne? Die da kommentieren, die sind immer für die Anderen. Musste mal drauf achten, neunzig Minuten Abgesang auf die, als wären wir gar nicht da. Ist doch scheiße, sowas.<br />
Jo, mega ätzend.</div>
<div class="p1">
Und stell Dir mal vor, die steigen auf. Das will doch wohl keiner. Lächerlich da, mit den paar Männekes da drüben. Sowas nennen die Gästeblock, ich glaubs ja wohl.<br />
Jo, voll albern.<br />
<br />
Ich krieg hier echt schon wieder die Krise, wenn ich diese Ballannahmen sehe. Guckste mal Barca oder Bale, als hätten die n Magnet im Schuh. Aber sowas kann hier natürlich mal wieder keiner. Ist ja auch klar, wir kriegen ja immer nur das letzte Zeug vom Grabbeltisch, das sonst keiner will.</div>
<div class="p1">
Genau, wären die so toll, hättense die ja wohl selbst behalten.<br />
Genau. Und was son bisschen geradeaus laufen kann, das nehmense uns nachher wieder weg. Wie bei dem Einen da, der letztens wieder aufgestiegen ist. Jedesmal heult der rum, weil sie ihm am Ende die Bude leerplündern. <br />
Wie bei uns.<br />
Jo, wie bei uns. Und die Leihen, die kannste nachher nicht kaufen, weil die Ärsche den zu teuer machen. Und statt dass sie den dann selbst behalten, wird der gleich für fett Geld weiterverhökert.<br />
Macht doch alles keinen Spaß.<br />
Nee, nicht wirklich.<br />
Geh mal Bier holen.<br />
Klar.<br />
<br />
Die Ultras, ne, die regen mich auch auf.<span class="Apple-converted-space"> </span>Die singen immer so ne Scheiße, ey. Wie eben, irgendwas mit Auswärtssieg.<br />
Aber wir sind doch zuhause.<br />
Sag ich doch. Immer total am Thema vorbei. Und neulich hab ich die gesehen, am Bus, morgens um sechs, schon mit ner Kanne in der Hand.<br />
Die wollten auswärts, ne?<br />
Jo klar, aber morgens schon saufen? Kein Wunder, dass die nachmittags nicht mehr wissen, in welchem Stadion die stehen.<br />
Haha, jo.<br />
<br />
Gott, das Mittelfeld kannste ja auch vergessen.</div>
<div class="p1">
Wieso?<br />
Machen die da Tiki-Taka, son Blödsinn. Klappt doch eh nicht.<br />
Machen das nicht immer die Spanier?<br />
Jo.<br />
Haben wir denn Spanier?<br />
Nee.<br />
Achso.<br />
Siehste.<br />
Jo.<br />
<br />
Aufsteigen wär ja auch mal wieder geil. Kommt auch Geld in die Kasse. Und gegen Bayern und so.<br />
Ach scheiße, da kriegen wir doch nur wieder dauernd auf die Fresse, so toll ist das ja auch nicht.<br />
Jo, stimmt. Und schon mal gar nicht mit dem Zeuch, das sich bei uns Kader nennt.<br />
Wird bestimmt wieder so ne Kacksaison wie immer.<br />
Jo, immer dasselbe, jedes Jahr voll zum Kotzen.<br />
<br />
Kommste nächstes Heimspiel?<br />
Klar, geilster Club der Welt und so.<br />
Sowieso!<br />
<br />
<br />
<br />
Fortuna Düsseldorf. Meine Liebe, mein Verein.</div>
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Dunkel lag er vor mir, schmutzig, braun, aufgeweicht vom Regen. Dunkel wie der Himmel, der graue Wolken barg und sich tief herab wölbte. <br />
Ich starrte auf den Boden, lief mechanisch durch die Pfützen, der Schlamm spritzte auf meine Schuhe. Tropfen rannen über mein Gesicht. <br />
Hunderte Menschen umgaben mich, liefen neben, vor und hinter mir und dennoch war ich ganz allein, zu müde, um zu fühlen. <br />
Müde, anderen zu gratulieren und währenddessen dem eigenen Untergang zuzusehen. Müde, Spott und Häme ob des Versagens über mich ergehen lassen zu müssen. <br />
Ich hörte zwei Mädchen in blauen Farben singen, ihre Freude legte sich wie eine eisige, klamme Hand um mein Herz. <br />
In mir war nichts mehr, die Leere ließ keinen Platz für Hoffnung. Jegliche Regung hatte sich in dumpfe Kälte gewandelt.<br />
Der Weg wand sich endlos, seine Trostlosigkeit schien wie ein Spiegelbild meiner Seele, bar jeglicher Freude und Leichtigkeit.<br />
Der Mut hatte mich verlassen.<br />
Inmitten des Menschenmeeres bewegte ich mich wie in einer Blase. Es gab nichts, was ich noch hätte teilen können. Gejubelt wurde längst auf anderen Plätzen und auch des Rechnens war ich müde. Der Drang, die Welt zu umarmen, lag brach. Der Kopf steinern, die Glieder bleiern, die Schwere der Vergangenheit und die Ungewissheit der Zukunft lastete auf ihnen.<br />
Selbst wenn die Rettung in letzter Minute noch gelänge, die stumpfe Hilflosigkeit bliebe.<br />
<br />
So ging ich denn meinen Weg, gefangen im Kosmos aus Schatten in grau. Die helle Welt des rot-weißen Glücks lag irgendwo verborgen. Mir fehlte die Kraft um hochzusehen und danach zu suchen. Die Liebe, die ich in mir trug, lag klein und verletzlich da, schutzlos ausgeliefert, wehrlos und ängstlich. Sie ergab sich angesichts der tonnenschweren Bürde, die sie erdrückte.<br />
Nur die Füße trugen mich noch, verrichteten ihren automatischen Dienst, brauchten weder Gedanken noch Entscheidungen, fragten nicht nach der Richtung. Sie fügten sich dem Unvermeidlichen, erduldeten still ihr Schicksal.<br />
<br />
Es wird wohl eine Weile dauern, bis alle Fragmente wieder zu einem Ganzen zusammenwachsen. Bis Kopf, Herz und Geist eine Einheit bilden, die gewappnet und stark unbeirrt jedem Unbill entgegentritt. Wie lang der Weg sein wird, der dorthin führt, das weiß ich nicht. Ich gehe ihn Schritt für Schritt, so einsam und furchterregend er auch sein mag.<br />
<br />
Vielleicht wächst irgendwo am Ende des Wegs ein zartes Pflänzchen der Hoffnung. Und vielleicht vermag ich es zu entdecken. Irgendwann.<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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Fortuna Düsseldorf. Meine Liebe, mein Verein.kreisligaheldenhttp://www.blogger.com/profile/18265306909358092680noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5823646766876315622.post-62247650778687431442016-03-21T14:01:00.000+01:002016-03-21T14:01:58.353+01:00Sieben<div class="p1">
Sieben Mal siegen. Ganz einfach.</div>
<div class="p1">
<br /></div>
<br />Nee, nochmal von vorn..<br /><br />Manchmal denkst Du, die haben den Knall noch nicht gehört. Dann wieder sitzt Du da und kannst Dein Glück kaum fassen. Bäämm, ein Hauen, Stechen, Jagen und Gewinnen. Mitten in aller trostlosen Hoffnungslosigkeit. Die ganze Stadt ist auf den Beinen und schreit: Ja, ja, wir werden es schaffen!<br /><br />Ein Mann, der kam, um zu retten, was noch zu retten ist. Der achte, ders versucht, denn sieben verzweifelten daran. Acht muss er machen, eins hat er schon. Und was für eins!<br /><br />Noch sieben. So wenig und doch so viel. Eins ist keins, wenn er die anderen nicht schafft. Möchte nicht mit ihm tauschen.<br /><br />Sieben Tore hats gegeben. In einem Spiel! Davon sechs Stück durch Fortunen, einmal Ex, einmal Eigen. Fünfstück wars egal, solange: <i>Immer einmal mehr wie Du</i>.<br /><br />Hat geklappt, bloß andersrum. Fortuna mit Fortune? Gibts doch gar nicht, kann nicht sein. Und doch.<br /><br />Axel sagt: Guckt doch mal nach oben, nicht nur nach hinten. Schwierig, wenn der Kopf immer nach unten hängt. Wenn Du trotzdem stolz und voller Liebe bist, Dich aber jeder fragt: Wieso eigentlich?<br /><br />Nur noch sieben. Sieben mal Herzklopfen. Zittern. Sieben mal neunzig Minuten die zweifelnde Frage: Wird es reichen?<br /><br />Sieben mal sichere Punkte im Sack, sowas suchen wir selten mit Erfolg. Wenn eins von acht von selbigem gekrönt ist, dann glaubt Dir keiner, wie unendlich dankbar Du allein schon dafür bist. <br /><br />Gibst Kredit, jedesmal aufs Neue, zwischen Resignation, Bangen und Hoffen. Siehst zu, wie alte Herren um ihr Leben rennen, junge überflügeln, das letzte Quentchen Kraft aus sich herausquetschen, alles geben, was zwei Beine und eine Lunge vermögen. Es haut Dich von den Socken, das hat man nämlich lange nicht gesehen. Möchtest schreien, lachen, toben, rennst mit im Kopf, reißt die Arme hoch, singst und peitschst sie nach vorne ,weiter, immer weiter, ja, ja, jaaaa! Dein Herz hämmert bis zum Hals, alterst in sieben Minuten glatte siebzig Jahre, das ist Dir scheißegal, sieben mal soviel würdest Du dafür geben, sie siegen zu sehen.<br /><br />Komm mal runter, Sportsfreund, kennst Deinen Verein. Hast so oft drei Punkte teuer bezahlt mit endlosen Wochen des Siechtums. Ihr wisst schon, sieben Tage Regenwetter.<br /><br />Noch sieben Päckchen sind zu öffnen, manchmal ist nur heiße Luft drin, zuweilen aber auch güldene Momente des Glücks.<br /><br />Wer weiß, wo wir am Ende stehen. Womöglich knallen die Korken, wenn das Gemüt überschäumt. Oder Hände und Augen sind leer beim Blick auf eine gnadenlose Tabelle. <br /><br />Aber eins weiß ich gewiss: Ich werde sieben mal gespürt haben, dass ich lebe. Mit ganzer Kraft und aus vollem Herzen!<br /><br /><br /><br />Fortuna Düsseldorf. Meine Liebe, mein Verein.<br /><br /> <br />kreisligaheldenhttp://www.blogger.com/profile/18265306909358092680noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5823646766876315622.post-54140618501671341052015-11-27T17:36:00.001+01:002015-11-27T17:38:50.178+01:00Mein stolzes Mädchen<div class="yiv7941817347" id="yiv7941817347yui_3_16_0_1_1448627872162_2427" style="font-family: HelveticaNeue, 'Helvetica Neue', Helvetica, Arial, 'Lucida Grande', sans-serif; font-size: 12px;">
<br /></div>
<div style="font-family: HelveticaNeue, 'Helvetica Neue', Helvetica, Arial, 'Lucida Grande', sans-serif; font-size: 12px;">
</div>
Wo bist Du nur, mein stolzes Mädchen? Das Herz verkümmert, die Seele verkauft, den Kopf längst verloren. Die, die Dich so liebten, weinen leergebrannte Tränen.<br />
<div>
Mein altes Mädchen, Du machst mir solchen Kummer. Ich seh Dich an, blass und farblos stehst Du da, einst erfüllt von Tradition, nur noch ein Schatten Deiner selbst. Verkümmert, brach verweilst Du in der Starre, bewegst Dich nicht, verlierst Dich in der Leere. "Nur Mut!", das denk ich jedesmal und kann doch selber keinen finden. Denk, Du regst Dich, bäumst Dich auf. Und bist doch nur hilflos.<br />
<div>
Die Dich ausmachten, sind fort. Du ließest sie ziehen, Dein Herz nahmen sie mit. Kein Leben ist mehr in der Hülle, kein Fluß regt sich in Deinen Nervenbahnen. </div>
<div>
Mein armes Mädchen, Du musst Dich schütteln und besinnen, Dich Deiner Werte erinnern. Musst lodern vor Leidenschaft, musst emporsteigen aus dem Trümmerhaufen oder wirst untergehen mit Mann und Maus. <br />
Mein trauriges Mädchen, gib Dich nicht auf. Denk daran, wie schön es einst war. Als Du lachtest, unbekümmert Deines Weges gingst und strotztest vor purer Lebenslust. <br />
Mein kleines Mädchen, Du fehlst mir so. Komm, steh auf und zeig was Du kannst. Streck den Kopf nach oben und erheb Dich. Hab keine Angst, Du bist nicht allein. Ich geh mit Dir und lass Dich nicht los.<br />
Kämpf, mein stolzes Mädchen. Für Dich. Und ein bisschen auch für mich.<br />
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Fortuna Düsseldorf. Meine Liebe, mein Verein.</div>
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kreisligaheldenhttp://www.blogger.com/profile/18265306909358092680noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5823646766876315622.post-87494995190859941112015-09-28T18:28:00.000+02:002015-12-05T12:42:08.090+01:00"So ist sie. Immer gewesen."Ich machs kurz: Ich lache immer noch. Ernsthaft, selten habe ich mich bei einem Spiel meiner Fortuna dermaßen amüsiert.<br />
Eigentlich bin ich ja fest abonniert auf die Gefühlsklaviatur zwischen Liebe bis zu Selbstaufgabe und Leid, das das Herz zum zerspringen bringt.<br />
Aber gestern ließ ich all diese Stadien der Wallung hinter mir und nahm es mit Humor. Etwas anderes ist kaum noch möglich, es sei denn, man bevorzugt, sich ständig über Fehlpässe, missglückte Ballannahmen, vertane Chancen, ein ungeordnetes Mittelfeld, einen rutschigen Rasen, fehlende Spielübersicht bar jeglicher Zuordnung, oder, oder, oder zu ärgern.<br />
Kann man natürlich machen. Dass der geneigte Zuschauer seinem Unmut mitunter mittels Pfiffen Luft macht, kann ich zum Teil durchaus nachvollziehen.<br />
Vielleicht bin ich einfach zu dumm, um unseren Fußball zu verstehen. Ich suche nach der Form, die man in Bochum kurz hat aufblitzen lassen und weiß daher, sie können das. Also, Fußball spielen. Aber woran liegt es nur, dass sie das so selten abrufen?<br />
Ist die Unruhe auf Führungsebene der Kopf des Fisches, der stinkt und der eine homogene Leistung auf dem Platz verhindert? Was dann passieren kann, die Kölner mögen verzeihen, sah man leidvoll beim effzeh. Es endete im Abstieg.<br />
Noch vor wenigen Wochen ließ ich in einem Interview verlauten, dass ich mich mit diesem Thema (noch) nicht beschäftige. Das hat sich mittlerweile geändert. Es ist noch keine beschlossene Sache, aber durchaus im Bereich des Möglichen. Sicher, die Saison ist noch lang. Oft genug haben wir aber die uns zur Verfügung stehende Zeit nicht nutzen können. Wären bereits in Liga Drei, wenn 2014/15 nicht ein gewisser Oli Reck so viele Punkte in der Hinrunde hat einfahren können, dass es zur Rettung über die Rückrunde reichte. So gerade eben. Leistungsgerecht hätte es eigentlich da schon abwärts gehen müssen.<br />
Das Geschenk einer weiteren Spielzeit in unserer angestammten Liga wird derzeit vertüddelt, vertändelt und vergeben. Auch ein paar gute Momente gegen Freiburg oder Bochum ändern daran nichts.<br />
Wie kann es sein, dass die Ausführung eines simplen Freistoßes in einer durchaus machbaren Torentfernung daran scheitert, dass man es nicht schafft sich dahingehend abzusprechen, wer ihn wann und wie schießt? Und dem Ganzen noch die Krone aufsetzt, indem ein verwaister Ball an der Eckfahne liegt, sich aber 10 Spieler nicht dazu durchringen können, ihn aufs Feld zu bringen, bis ein wutschnaubender Axel losrennt und sich erbarmt?<br />
Derlei Szenen lassen mich rat- und fassungslos zurück. Und so ergibt sich das verzweifelte Lachen, denn das ist an Peinlichkeit und Lächerlichkeit kaum noch zu überbieten.<br />
Tatsächlich wirkt das Spiel der Fortunen auf mich oft hilflos. Erobert man, wenn überhaupt, erfolgreich einen Ball, weiß man nicht, wohin man ihn spielen soll und verschwendet kostbare Zeit, die für einen schnellen Konter oder Spielaufbau unerlässlich ist. Der Gegner steht sowieso per se besser als man selbst und stellt seine verdammten Füße immer genau dahin, wo eigentlich jene des eigenen Teamkollegen zum Einsatz kommen sollten.<br />
Der 16-Meter-Raum, noch so ein Mysterium. Statt einer aufgemalten Linie könnte da auch eine Betonwand stehen. der Effekt wäre derselbe. Vielleicht sollte man die weiße Abgrenzung grün anmalen, um den Nimbus des Unüberwindbaren zu durchbrechen. Zudem ließe ich mal üben auf Wasserballtore zu schießen. Wer die trifft, trifft womöglich ja auch einen Fußballkasten.<br />
Zugegeben, dies sind Gedanken eines Ahnungslosen. Unserem Trainer traue ich wesentlich mehr fundierten Sachverstand zu. Trotzdem würde ich ihn gerne mal fragen, weshalb die Akteure sich so oft in sinnlosem Stückwerk ergehen. Ich warte eigentlich nur auf die Prügeleien untereinander auf dem Trainingsplatz. Soll ja reinigend wirken. So ein Abstieg übrigens auch. Allen Nachteilen zum Trotz.<br />
Natürlich wünsche ich mir, dass das noch verhindert werden kann. Ich möchte nicht absteigen, das gebe ich ehrlich zu. Ich mag meine Liga und fühl mich da wohl. Normalerweise würde ich auch sagen, dass sie uns leistungstechnisch angemessen ist. Aber derzeit erreichen wir oft nicht mal das Niveau, das dort als Minimum verlangt wird.<br />
<br />
<div class="p1">
<span class="s1">Es ist ein Jammer. Zuschauen zu müssen, wie sich die eigene Mannschaft an den Rand des spielerischen Ruins treibt, ist eine Qual. Apropos zuschauen: Selbst den (immerhin) achtbaren Platz unter den ersten Drei der Tabelle des Heim-Zuschauerschnitts haben wir längst verloren. Mickrige 21,7k Fans wohnten der Partie der Fortunen gegen Sandhausen bei, so wenige wie schon lange nicht mehr. Es geht sicht- und spürbar bergab, auf und neben dem Platz.</span></div>
<br />
<br />
Dennoch, man hofft. Immer und immer wieder. Dass es irgendwann besser wird. Dass sie Fußball spielen, der Spaß macht. Dass Automatismen greifen. Dass sie sich blind verstehen. Dass einfachste Dinge gelingen.<br />
Meist hofft man vergeblich. Und bleibt trotzdem treu. Denn so ist sie eben, unsere launische Diva.<br />
<br />
<blockquote class="twitter-tweet" lang="de">
<div dir="ltr" lang="de">
Die Fortuna. So ist sie. Immer gewesen. Sonst wäre es nicht. Die Fortuna. <a href="https://twitter.com/hashtag/F95?src=hash">#F95</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/F95SVS?src=hash">#F95SVS</a></div>
— robert bongen (@robsonte) <a href="https://twitter.com/robsonte/status/647476554721837056">25. September 2015</a></blockquote>
<br />
<br />
Fortuna Düsseldorf. Meine Liebe, mein Verein.<br />
<script async="" charset="utf-8" src="//platform.twitter.com/widgets.js"></script>kreisligaheldenhttp://www.blogger.com/profile/18265306909358092680noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5823646766876315622.post-41339942271820506182015-09-19T20:00:00.000+02:002015-09-19T20:02:17.013+02:00#bocf95 - Ein Spiebericht in 140ZAufreger im Vorfeld des Spieltags war natürlich der "Medienpartner der Bundesliga-Lizenznehmer" mit seiner zynischen "Hilfsaktion", zu der er alle Bundesligisten in die "freiwillige" Pflicht nehmen wollte, zum leider überwiegenden Teil erfolgreich. Die Fanszenen waren ligaübergreifend very not amused und drückten das auch überall -wie hier in Bochum - durch Proteste aus.<br />
<br />
<blockquote class="twitter-tweet" lang="de">
<div dir="ltr" lang="de">
<a href="https://twitter.com/hashtag/F95?src=hash">#F95</a> auswärts in <a href="https://twitter.com/hashtag/Bochum?src=hash">#Bochum</a>: <a href="https://twitter.com/hashtag/refugeeswelcome?src=hash">#refugeeswelcome</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/BILDnotwelcome?src=hash">#BILDnotwelcome</a> <a href="http://t.co/G7QbptFR9d">pic.twitter.com/G7QbptFR9d</a></div>
— SUsannE Rudolph ツ (@Medienfreundin) <a href="https://twitter.com/Medienfreundin/status/644878460263993344">18. September 2015</a></blockquote>
<br />
Das Spiel an sich ließ sich vor lauter Kulisse und ausverkauftem Haus munter und temporeich an. Meine Fortuna hatte sich offenbar viel vorgenommen:<br />
<br />
<blockquote class="twitter-tweet" lang="de">
<div dir="ltr" lang="de">
Das sieht richtig nach Fußball aus was die Fortuna da macht, wenn die jetzt noch ein Tor erzielen bin ich baff.
<a href="https://twitter.com/hashtag/f95?src=hash">#f95</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/BOCF95?src=hash">#BOCF95</a></div>
— Malus (@MalusTH) <a href="https://twitter.com/MalusTH/status/644920158440587264">18. September 2015</a></blockquote>
<br />
Die beinahe beängstigend gute Leistung der Fortunen warf leise, aber berechtigte Zweifel auf:<br />
<br />
<blockquote class="twitter-tweet" lang="de">
<div dir="ltr" lang="de">
Fortuna spielt verdammt gut. Gleich also: Tor für Bochum.</div>
— Thomas Nowag (@Dagobert95) <a href="https://twitter.com/Dagobert95/status/644914597036748800">18. September 2015</a></blockquote>
<br />
So kam es dann auch; wir kennen unseren Verein eben.<br />
<br />
<blockquote class="twitter-tweet" lang="de">
<div dir="ltr" lang="de">
Und warum liegen wir schon wieder hinten?
F U C K!
<a href="https://twitter.com/hashtag/F95?src=hash">#F95</a></div>
— White trash (@pure_naked_me) <a href="https://twitter.com/pure_naked_me/status/644920194817753088">18. September 2015</a></blockquote>
<br />
Vorwürfe an unsere Jungs waren jedoch nicht zu verzeichnen, mühten sie sich doch redlich und unablässig, den Kasten der Bochumer einzunehmen. Der aber war in Form des Keepers Luthe gesicherter als Fort Knox. Schuss um Schuss wurde auf die Bochumer Festung geknallt, insgesamt so ungefähr achtzehn Mal - unfassbar viel für unsere Verhältnisse. Aber jeder dieser Versuche scheiterte auf die ein oder andere Art:<br />
<blockquote class="twitter-tweet" lang="de">
<div dir="ltr" lang="en">
Luthe, Latte, Luthe, Latte, Luthe.</div>
— Thomas Nowag (@Dagobert95) <a href="https://twitter.com/Dagobert95/status/644936116966162433">18. September 2015</a> </blockquote>
<br />
Ungläubige Fassungslosigkeit war die Folge:<br />
<blockquote class="twitter-tweet" lang="de">
<div dir="ltr" lang="de">
WAS! ZUR! HÖLLE!</div>
— drk815 (@drk815) <a href="https://twitter.com/drk815/status/644936115372322816">18. September 2015</a></blockquote>
<br />
Eine passende Lösung hatten wir natürlich sofort parat:<br />
<blockquote class="twitter-tweet" lang="de">
<div dir="ltr" lang="de">
Kann mal jemand den Luthe auswechseln? <a href="https://twitter.com/hashtag/BOCF95?src=hash">#BOCF95</a></div>
— striggla (@striggla) <a href="https://twitter.com/striggla/status/644933314307035136">18. September 2015</a></blockquote>
<br />
Diesen Gefallen mochten uns die Bochumer leider nicht tun, daher brauchten wir Beistand einer höheren Macht:<br />
<blockquote class="twitter-tweet" lang="de">
<div dir="ltr" lang="en">
<a href="https://twitter.com/f95">@f95</a> keep pushing guys</div>
— Charlison Benschop (@C35Benschop) <a href="https://twitter.com/C35Benschop/status/644936379810607104">18. September 2015</a></blockquote>
<br />
Das Flehen und Sehnen wurde endlich erhört:<br />
<br />
<blockquote class="twitter-tweet" lang="de">
<div dir="ltr" lang="und">
TOOOOORRR!!!! <a href="https://twitter.com/hashtag/f95?src=hash">#f95</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/BOCF95?src=hash">#BOCF95</a></div>
— Fortuna Düsseldorf (@f95) <a href="https://twitter.com/f95/status/644938607531311107">18. September 2015</a></blockquote>
<br />
Was lange währt, wird endlich gut. Statt sich auf- und zu ergeben, hatten die Jungs das Kämpferherz mit beiden Händen fest gepackt und in ihrer Anstrengung bis zum buchstäblich letzten Moment nicht nachgelassen. Am Ende haben sie sich mit Ertrag belohnt:<br />
<blockquote class="twitter-tweet" lang="de">
<div dir="ltr" lang="de">
Selten hat es eine Mannschaft so verdient einen Punkt zu erkämpfen <a href="https://twitter.com/hashtag/BOCF95?src=hash">#BOCF95</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/f95?src=hash">#f95</a></div>
— Arno95 (@ArnoHasan) <a href="https://twitter.com/ArnoHasan/status/644937596699865088">18. September 2015</a></blockquote>
<br />
Selbst objektivere Beobachter als ich sahen sich zu positiver Kritik veranlasst:<br />
<br />
<blockquote class="twitter-tweet" lang="de">
<div dir="ltr" lang="de">
Alles in allem wahrscheinlich das beste Spiel seit der Ära Meier. Richtig beeindruckend. <a href="https://twitter.com/hashtag/f95?src=hash">#f95</a></div>
— Kaffeerappel (@Kaffeerappel) <a href="https://twitter.com/Kaffeerappel/status/644939684460765184">18. September 2015</a></blockquote>
<br />
<script async="" charset="utf-8" src="//platform.twitter.com/widgets.js"></script>
Wir Fortunen an sich sind ja sehr dankbar. Zur Glückseligkeit braucht es bei uns gar nicht viel. Wir streben weder nach Titeln, noch nach Europa. Wir wollen eine Mannschaft, die aus sich herausholt, was leistungstechnisch möglich ist. Wir verzeihen Fehler und Verluste, wenn der Einsatz und der Wille stimmt. Gibt sie uns ihr Herz, bekommt sie unseres.<br />
<blockquote class="twitter-tweet" lang="de">
<div dir="ltr" lang="de">
Gefühlter Sieg - ich bin stolz auf euch! <a href="https://twitter.com/f95">@f95</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/BOCF95?src=hash">#BOCF95</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/f95?src=hash">#f95</a></div>
— Steucks (@Steucks) <a href="https://twitter.com/Steucks/status/644939314468651008">18. September 2015</a></blockquote>
<br />
Danke, Fortuna. Für ein wunderbares Spiel und die Hoffnung, dass die Saison doch noch schöner wird, als es zu Beginn schien. Für den Glaube an ein Team mit Kopf und Herz.<br />
<br />
<script async="" charset="utf-8" src="//platform.twitter.com/widgets.js"></script>
<br />
<blockquote class="twitter-tweet" lang="de">
<div dir="ltr" lang="de">
Wie schön es war, nach dem Abpfiff die Spieler + Frank Kramer zusammen jubeln zu sehen. Vielleicht wächst da ja was zusammen.. <a href="https://twitter.com/hashtag/f95?src=hash">#f95</a></div>
— Max (@Niveauflexibel) <a href="https://twitter.com/Niveauflexibel/status/644976427729817600">18. September 2015</a></blockquote>
<br />
<br />
Fortuna Düsseldorf. Meine Liebe, mein Verein.<br />
<br />
<script async="" charset="utf-8" src="//platform.twitter.com/widgets.js"></script>
kreisligaheldenhttp://www.blogger.com/profile/18265306909358092680noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5823646766876315622.post-82250288724582140252015-08-31T17:02:00.000+02:002015-08-31T17:04:30.638+02:00Herzblut, Schweiß und Tränen<br />
<div>
Es gibt bestimmt einige Fortunen, die den Glubb nicht leiden können und umgekehrt. So bewiesen letztes Jahr am Abend vor unserem Pokalspiel gegen die Kickers aus Würzburg Anhänger der Fortuna und des FCN <strike>eindrucksvoll</strike> schändlich, dass sie sich lieber marodierend an die Gurgel gehen, als sich #handinhand freundschaftlich miteinander zu verbandeln.<br />
<br />
Dass die Gemengelage der beiden Parteien mitunter durchaus unterschiedlich ist, beweist dieser Tweet von <a href="https://twitter.com/2_steffen" target="_blank">@2_steffen</a>:<br />
<blockquote class="twitter-tweet" lang="de">
<div dir="ltr" lang="de">
Da sieht man den Unterschied
<a href="https://twitter.com/nick_f95">@nick_f95</a> & <a href="https://twitter.com/dissasta">@dissasta</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/fcn?src=hash">#fcn</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/fcnf95?src=hash">#fcnf95</a> <a href="http://t.co/nyb8XJ66fc">pic.twitter.com/nyb8XJ66fc</a></div>
— Steffen (@2_steffen) <a href="https://twitter.com/2_steffen/status/637999136046993408">30. August 2015</a></blockquote>
<br />
Nach dem Pokal ist vor dem Punktspiel ist vor dem Pokal. Mittiges stand nun an und ich machte mich auf die lange Reise in den Süden, um meine Tuna mit vollem Engagement zu unterstützen.<br />
<br />
Schön haben sie es daheim, die Franken. Ein schmuckes Kästchen, genannt Max-Morlock-Stadion (den derzeit namengebenden Sponsor lassen wir mal ausser acht), ungewöhnlich achteckig gebaut, bot sich meinem Blick. Die Kurve der FCN Ultras kann man wirklich als eine solche bezeichnen, sie erstreckt sich über mehrere Blöcke im Unterrang. Über die gesamte Breite der Kurve wehen verschiedene Fahnen des Clubs, ein ausgesprochen hübsches und anschauliches Bild.<br />
<br />
Wenn man sich nun ob des Spielverlaufs gepflegt langweilt oder respektive aufregt, beschäftigt man sich lieber mit den örtlichen Gegebenheiten, als mit dem Geschehen auf dem Feld. Die Nürnberger Bratwurst ist weltberühmt, steckt als Drilling in einem Brötchen und schmeckt in der Tat ausnehmend gut.<br />
<br />
Ach ja, das Spiel. Man kann die komplette Begegnung eigentlich kurz und knapp so beschreiben:<br />
<blockquote class="twitter-tweet" lang="de">
<div dir="ltr" lang="de">
2. Bundesliga: Nürnberg - Düsseldorf. 1:0, Spielende</div>
— Sportschau LIVE (@Sportschau_live) <a href="https://twitter.com/Sportschau_live/status/637979058047950848">30. August 2015</a></blockquote>
<script async="" charset="utf-8" src="//platform.twitter.com/widgets.js"></script>
</div>
Unsere gestrigen Spielanteile fasste der wunderbare <a href="https://twitter.com/Hoesel95" target="_blank">@hoesel</a> bereits vor einigen Monaten anlässlich einer anderen Partie in diesen Tweets - rangierend zwischen ungläubiger Fassungslosigkeit und nüchterner Resignation- passend zusammen:<br />
<br />
<script async="" charset="utf-8" src="//platform.twitter.com/widgets.js"></script>
<br />
<blockquote class="twitter-tweet" lang="de">
<div dir="ltr" lang="de">
Halten wir fest: Wir können keine Flanken, keine Ecken, keine Freistöße und keine Kopfbälle. Im Prinzip alles wie immer. <a href="https://twitter.com/hashtag/fcspf95?src=hash">#fcspf95</a></div>
— Hösel (@Hoesel95) <a href="https://twitter.com/Hoesel95/status/585150700109332480">6. April 2015</a></blockquote>
<script async="" charset="utf-8" src="//platform.twitter.com/widgets.js"></script>
<br />
<blockquote class="twitter-tweet" data-conversation="none" lang="de">
<div dir="ltr" lang="de">
.<a href="https://twitter.com/Diamond_Nerys">@Diamond_Nerys</a> Ok, ich ergänze: Wir können alles, außer Fußball. <a href="https://twitter.com/hashtag/F95?src=hash">#F95</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/fcspf95?src=hash">#fcspf95</a></div>
— Hösel (@Hoesel95) <a href="https://twitter.com/Hoesel95/status/585152199765929986">6. April 2015</a></blockquote>
<br />
Ich muss da mal ganz vehement widersprechen, lieber <a href="https://twitter.com/Hoesel95" target="_blank">@hoesel</a>. Wir verstehen uns exzellent auf die Kunst, Freistöße zielgenau in Zwei-Mann-Mauern zu platzieren. Und das sogar mehrfach innerhalb eines Spiels! Top-Könner dieser Disziplin ist immerhin kein Geringerer als Mr-Cojones-Himself Ronaldo, der während der WM das Kunststück vollbrachte, die EIN-Mann-Mauer in Form von PHILIPP LAHM zu treffen. Sapperlot, den sollten wir verpflichten. Also, den Schützen. Wobei ich den Gegelten ja nicht leiden kann. Aber das ist ein anderes Thema,<br />
<br />
Liebe Fortuna, ich möchte Dich hier mitnichten der Lächerlichkeit preisgeben, dafür sorgst Du leider viel zu oft selbst - ganz ohne mein Zutun.<br />
<br />
Unmengen meines Herzbluts habe ich für Dich gegeben (das kannst Du gerne in diesem Blog in einer Mußestunde nachlesen), nicht zuletzt in Form eines Tattoos auf meinem Arm, das Deinen Namen in großen Lettern trägt, gestochen von einem überaus reizenden, dauerbekifften spanischen Künstler, der zwar ein Fußballfan eines La Liga Fußballclubs ist, von f95 aber noch nie im Leben etwas gehört hat und der die Worte, die ich ihm vorgab zu stechen, überhaupt nicht verstand und sich vielleicht geweigert hätte, seine Nadel dafür anzusetzen, wenn er gewusst hätte, was sie bedeuten.<br />
<br />
Meine Tränen habe ich gestern erfolgreich literweise ausgeschwitzt, dazu hatte ich während der langen und staureichen An- und Abreise zum/ vom Nürnberger Ground ausreichend Gelegenheit. Ihr habt bestimmt auch geschwitzt, wohl vornehmlich im Mittelfeld, als Ihr nach diversen Pirouetten um die eigenen Achse wahlweise über die eigenen Füße oder über einen Gegner gefallen seid. Es muss am schweißgetränkten Rasen gelegen haben, anders kann ich mir das nicht erklären.<br />
<br />
Kunstvolle Kapriolen, so gezeigt von Ya Konan, der sich an einem luftigen Hackentrick versuchte, der weder ein Ziel noch einen Abnehmer fand, waren allenfalls unter der Rubrik "unfreiwillig komisch" abzulegen. (Der Herr <a href="https://twitter.com/Sportkultur" target="_blank">@sportkultur</a> möge mir meine dilettantische Einschätzung der gezeigten Darbietung verzeihen.)<br />
<br />
Trotz allem würde ich achtzehnhundertfünfundneunzig Mal zum Äquator hin und wieder zurücklaufen, ja, auch bei 37 Grad im Schatten, wenn es sein muss, um bei Dir sein zu können, wenn Du die Spielstätten der Republik bereist. Ich würde mich nur einfach gerne mal wieder freuen können, wenn ich Dich auf dem Rasen sehe, denn wie ein Trauerkloß zusammengekauert auf meinem Platz hockend zu verfolgen, wie Deine manchmal doch sehr zweifelhaften Bemühungen im Nirwana versanden, ist auf die Dauer wirklich kein Vergnügen. Und obwohl ich jemand bin, der Kritik an Dir gerne ausblendet, komme ich nicht umhin festzustellen, dass Du Dich derzeit verdient auf einem Platz in der Tabelle befindest, der ganz schön weit weg ist von den Leistungen, die andere Clubs dieser Liga zustande bringen.<br />
Selbst so mancher Drittligist dürfte sich gute Chancen gegen uns ausrechnen, müsste er gegen Dich antreten und wo wir schon dabei sind, mein Lieblingsradiosender <a href="https://twitter.com/SPORT1fm" target="_blank">@SPORT1.fm</a> beschrieb unseren Erstrunden- Pokalerfolg in etwa so: "Die Düsseldorfer sind auch nur eine Runde weiter, weil Essen zu doof zum Elfmeterschießen war."<br />
Die Wortwahl hätte ich zwar so nicht getroffen, inhaltlich muss ich ihnen aber recht geben. Mit spielerisch überlegener Leistung dem Regionalligisten gegenüber hatte das wenig zu tun.<br />
<br />
Immerhin kannst Du eine gewisse Stabilität und Konstanz für Dich verbuchen. Der äußerst geschätzte Fortune <a href="https://twitter.com/Kaffeerappel" target="_blank">@Kaffeerappel</a> sieht das so:<br />
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<blockquote class="twitter-tweet" data-conversation="none" lang="de">
<div dir="ltr" lang="de">
<a href="https://twitter.com/fairyultra95">@fairyultra95</a> Konstanz haben wir unter ihm reichlich. Konstant bergab. <a href="https://twitter.com/Hoesel95">@Hoesel95</a></div>
— Kaffeerappel (@Kaffeerappel) <a href="https://twitter.com/Kaffeerappel/status/638075153486872577">30. August 2015</a><br />
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<br /></div>
</blockquote>
(Gemeint war der f95 Vorsitzende Kall, Anm. d. Red.)<br />
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Nun ja. Ich hoffe inständig, Du bist gestern nach der temperaturbedingt heißen und temperamentsbedingt stellenweise hitzigen Tortur (für uns alle) erst in die Eistonne und dann ganz tief in Dich gegangen bist. Du hast haufenweise treue Seelen um Dich herum, die seit vielen Jahren und auch kommende Saisons an Deiner Seite stehen. Den gelegentlichen Unmut über Dich magst Du uns vielleicht verzeihen, denn es ist wahrlich nicht immer leicht mit Dir. Aber auf unsere Liebe zu Dir, so launisch Du auch bist, kannst Du Dich immer verlassen, versprochen! Forza, Fortuna! Für immer #f95 olé!<br />
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<br />
Zu guter Letzt geht ein ganz besonderer Gruß an <a href="https://twitter.com/basti190" target="_blank">@bast190</a>, den allerliebsten und gutherzigsten Glubberer in meiner Twitter-Timeline. Von Herzen Dank für Deine immerwährende Freundlichkeit, Zuneigung und Empathie!<br />
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Fortuna Düsseldorf. Meine Liebe, mein Verein.<br />
<script async="" charset="utf-8" src="//platform.twitter.com/widgets.js"></script>kreisligaheldenhttp://www.blogger.com/profile/18265306909358092680noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5823646766876315622.post-17461103227993134312015-08-29T20:00:00.000+02:002015-08-29T20:00:12.269+02:00Nebenkriegsschauplätze und Wurststullen. Ein InterviewAnlässlich der Begegnung des 1. FC Nürnberg gegen Fortuna Düsseldorf haben mich die netten Jungs von <a href="https://twitter.com/clubfans_united?lang=de" target="_blank">@clubfans_united</a> zu einem launigen Plausch eingeladen. Das ganze Interview gibts hier: <a href="https://www.clubfans-united.de/2015/08/29/nebenkriegsschauplaetze/" target="_blank">Nebenkriegsschauplätze</a> <a href="https://www.blogger.com/"></a><br />
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<blockquote class="twitter-tweet" lang="de">
<div dir="ltr" lang="de">
Nebenkriegsschauplätze <a href="http://t.co/vgdmO1Gg7A">http://t.co/vgdmO1Gg7A</a></div>
— Clubfans United (@clubfans_united) <a href="https://twitter.com/clubfans_united/status/637635872230211584">29. August 2015</a></blockquote>
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<blockquote class="twitter-tweet" lang="de">
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Da ist das Ding! Die <a href="https://twitter.com/clubfans_united">@clubfans_united</a> und ich im gemeinsamen Gespräch. <a href="https://twitter.com/hashtag/fcnf95?src=hash">#fcnf95</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/f95?src=hash">#f95</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/fcn?src=hash">#fcn</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/Glubb?src=hash">#Glubb</a> <a href="https://t.co/G5bLIPAPth">https://t.co/G5bLIPAPth</a></div>
— nick_f95 (@nick_f95) <a href="https://twitter.com/nick_f95/status/637644223408406529">29. August 2015</a></blockquote>
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Fortuna Düsseldorf. Meine Liebe, mein Verein.<br />
<script async="" charset="utf-8" src="//platform.twitter.com/widgets.js"></script>kreisligaheldenhttp://www.blogger.com/profile/18265306909358092680noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5823646766876315622.post-20060821778769584342015-08-25T22:37:00.000+02:002015-08-28T12:30:07.278+02:00Alsterpark<div class="p1">
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Ich bahnte mir den Weg durch den Eingang des Parks, folgte dem verschlungenen Weg und plötzlich sah ich sie. Sie stand da, hielt den kleinen, bunten Strauß fest umklammert, ihr weißes Kleid schmiegte sich an ihren Oberkörper und umhüllte sie abwärts der Taille in eine seidig- taftene Wolke. Noch einige Meter trennten mich von ihr und doch erfassten ihre leuchtenden Augen mich bereits. Sie wirkte zart und zerbrechlich und zugleich stark und gefestigt. Die Sonne lugte hier und dort zwischen den Bäumen hervor und tauchte sie in glänzendes Licht und geheimnisvolle Schatten. Sie stand einfach da, bewegte sich nicht, sah mich an und lächelte ein bezauberndes glückseliges Lächeln. Es verschlug mir schier den Atem und ein Knoten aus heraufsteigenden Tränen der Rührung verschnürte mir die Kehle - wie unfassbar schön sie war! Um sie herum gruppierten sich kleine Menschenmengen, die miteinander sprachen und sich zuprosteten. Monets "Frühstück im Grünen" kam mir in den Sinn, als habe er einen Moment wie diesen festhalten wollen, als er es malte.<br />
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<br />
Schon einmal hatte ich sie so gesehen, beim ersten Mal, als wir uns trafen. Damals trug sie eine Jeans und war gerade aus dem Zug gestiegen, der sie von Hamburg nach Düsseldorf gebracht hatte. Ihre dunklen, rötlichen Locken umrahmten ihr wunderschönes Gesicht, sie sah sich suchend um und unsere Blicke kreuzten sich. Ich war ihr sofort erlegen, voller Charme und Zuneigung wandte sie sich mir zu, obschon sie mich doch noch gar nicht kannte. Sie gehörte zu den seltenen Menschen, die man ohne zu zögern in sein Herz schließt, weil sie das ihre sogleich für einen öffnen. <br />
<br />
Dass ihr Besuch meiner Heimatstadt ihr Leben verändern würde, konnte damals niemand ahnen. Dass am Ende dieser schicksalhaften Reise ein Mann mit in einem Tweedanzug, Doc Martens und einem Ring in der Hand unter einem mit Tüll und Blumen verzierten Pavillon auf sie warten würde, hätte sich zu dem Zeitpunkt keiner träumen lassen.<br />
<br />
Der Fußball, wie sollte es anders sein, hatte uns im Rheinland zusammengeführt, der FC St. Pauli gastierte dort bei meiner Fortuna und so nahmen wir dies als willkommenen Anlass, uns auf ein gemütliches Bier in der Altstadt zu treffen. Hamburger und Düsseldorfer, bunt gemischt, saßen am Tisch beieinander, jenem Tisch, an dem sich auch der Mann einfand, der später der ihre sein würde. Ein ruhiger Zeitgenosse, weder laut noch aufdringlich, ein Mensch der leisen, feinen Töne. Vielleicht verliebte er sich Knall auf Fall in sie, in diese quirlige, lebendige und herzenswarme Schönheit. So, wie ich es getan hatte.<br />
<br />
Nun, Monate später, standen sie dort im Alsterpark, bereit, ihren Weg gemeinsam zu gehen, nie mehr voneinander getrennt zu sein, für immer vereint, füreinander bestimmt. Ich versuchte sie zu betrachten, während mein Blick glasig verschwamm und ich erneut ergriffen mit den Tränen rang. Ich sah die elfenbeinfarbene Blume in ihrem dunklen, kunstvoll aufgesteckten Haar und manchmal drehte sie ihr Gesicht lächelnd zu uns um, die wir im Halbkreis angeordnet hinter dem Paar saßen. Nur halb nahm ich wahr, was während der Zeremonie gesprochen wurde, aber ich vernahm ihrer beider "Ja", deutlich und kraftvoll. In tiefstem Vertrauen und erfüllter Liebe wandten sie sich einander zu, steckten sich die Ringe an und küssten sich innig.<br />
<br />
Glücklich, dankbar und ein bisschen stolz dachte ich daran, dass meine Stadt und ich ein winziges Rädchen auf ihrer Reise und ihrer Geschichte waren und ich sie einen kleinen Teil ihres Weges begleitet hatte. Von weither waren sie gekommen, hatten viele Stationen ihres Lebens hinter sich gelassen. Den Ruhrpott hatten sie gesehen, aber auch Franken und sogar New York. Aber erst in Düsseldorf fanden sie zueinander. Und auf St. Pauli schlagen ihre Herzen nun im Gleichtakt, für immer.<br />
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Meine Stadt soll mein Geschenk für sie sein. Ich lege sie ihnen zu Füßen und umarme Beide an ihrer statt, wenn sie mich einmal besuchen kommen.<br />
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Für Astrid und Tobi.<br />
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<a href="http://4.bp.blogspot.com/-4mbKyag-pSA/VdzIb_9IAFI/AAAAAAAAAHc/CfaerhRheyc/s1600/IMG_6043.PNG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="179" src="http://4.bp.blogspot.com/-4mbKyag-pSA/VdzIb_9IAFI/AAAAAAAAAHc/CfaerhRheyc/s320/IMG_6043.PNG" width="320" /></a></div>
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(c) <a href="https://twitter.com/rim_light?lang=de" target="_blank">@rim_light</a></div>
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kreisligaheldenhttp://www.blogger.com/profile/18265306909358092680noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5823646766876315622.post-21998853198004910922015-07-25T22:39:00.000+02:002015-08-28T12:28:38.424+02:00A boy next door<br />
Als Kind der Zweiten Liga bin ich ja solide Hausmannskost gewohnt. Hier findet sich hauptsächlich der schnörkellose Spielertyp wieder, eher mit Hang zur Grobmotorik denn zu feinster Filigrantechnik.<br />
<br />
Aber manchmal, da mache ich einen kleinen virtuellen Ausflug und schaue über den heimischen Schüsselrand hinweg in ein Stadion voller Größe und Imposanz, ganz so wie ein Kind, dass sich mit sehnsüchtigen Augen die Nase an einem Schaufester die Nase platt drückt, weil dort Dinge feilgeboten werden, außerhalb jeglicher Reichweite, aber von vollendeter Schönheit und ein Begehren weckend, das ins Unermessliche reicht.<br />
<br />
Der Eine, der da seine Kunst ausübt, in diesem ehrwürdigen Stadion, der kommt so unscheinbar daher, dass man ihn fast übersehen könnte. Er wirkt, als habe er in der Schule irgendwo auf einem der hinteren Plätze gesessen, wenig beachtet, in sich gekehrt, manchmal schüchtern lächelnd, meist aber still. Kein Poser, kein Leader, den man bewundert, mit dem man befreundet sein will, dessen Aufmerksamkeit man sucht oder dem die Schulballköniginnen ihr Herz schenken. Vielleicht ist es damals schon aufgeblitzt, dieses Talent, das ihm in die Wiege gelegt wurde und ihn später zu einem einzigartigen Solisten werden ließ. In seinen jüngsten Jahren war er aber vermutlich nur einer von vielen, die voller Leidenschaft jede freie Minute mit einem Ball kickend verbrachten. Eiin argentinischer Junge, der der Tradition seines Landes gemäß den Volkssport Fußball bereits mit der Muttermilch aufsog.<br />
<br />
Heute, viele Jahre später, steht er auf der Weltbühne Fußball. Er sammelt Rekorde, Tore und Titel, wie andere Panini Bildchen. Noch immer ist er klein und erweckt den Eindruck, er sei er irgendein No Name, ein unscheinbarer Spieler, den man vielleicht mal ab und an von der Bank einwechselt, weil einer der Stars verletzt pausieren muss. Selbst wenn er zur Wahl des Weltfußballers antritt, steht er in einem Jacket auf der Bühne, das aussieht, als habe seine Mutter es ihm herausgelegt und ihm die Worte "Junge, das wird im Fernsehen übertragen, da musst Du Dich ordentlich anziehen, was sollen denn die Leute denken!" mit auf den Weg gegeben. Und noch immer wirkt er schüchtern, fast ein wenig linkisch, das Lächeln unsicher, die Körperhaltung lässt erahnen, dass ihm seine eigene Anwesenheit irgendwie unangenehm ist. <br />
<br />
Das Spielfeld, der Rasen. Das ist sein Zuhause. Dort blüht er auf, kann das zeigen, was er kann: Fußball zelebrieren, hochkonzentriert und auf das Wesentlich reduziert. Er braucht keine Attitüde, keinen roten Teppich. Er braucht nur einen Ball. Zuweilen scheint das Team um ihn herum nur Staffage zu sein, zehn Mann, die dabei zusehen, wie der elfte den Ball ins Tor bringt. Das ist bei einem Mannschaftssport wie Fußball nun eigentlich nicht der Sinn des Ganzen. In seinem Fall scheint das aber normal zu sein, seine Mitspieler huldigen ihm, die Massen der Zuschauer ebenso. Sie rufen seinen Namen, wieder und immer wieder, verbeugen sich und ehren ihn. Und dieser kleine Mann dankt es ihnen, wie ein Houdini zaubert er den Ball über das Spielfeld, virtuos umtanzt er seine Gegenspieler mit kleinen, schnellen Schritten. Mit den Augen können sie ihm folgen, mit den Füßen nicht, zu behänd sind seine Bewegungen, Gedanken, Blicke, wechselnde Tempi, Haken, Täuschungen, Richtungswechsel, alles beherrscht er in Perfektion, er denkt den Fußball, er fühlt ihn, er füllt ihn mit Leben, lässt eine einfache Lederkugel zu einem Kunstwerk werden, einem Instrument, dessen Saiten und Tasten Töne hervorbringt, deren Klang andere nicht mal wahrnehmen können. Und doch gelingt ihm all das so spielerisch einfach, als müsse er sich gar nicht anstrengen. Er ist der Eine, der sein Handwerk versteht wie sonst niemand. Der Meister seines Fachs, den es nur einmal gibt, gleich einem Mozart oder einem Einstein.<br />
<br />
Dieser Junge, so schlicht und unscheinbar er ist, bringt Zuschauer zur Ekstase und Kommentatoren zum Rasen. Letzte überschlagen sich bei den Versuchen, seinen Namen so oft und so schnell wie möglich hintereinander auszurufen. Nein, nicht nur, wenn er ein Tor geschossen hat, sondern auch jede, aber auch wirklich jede Ballberührung wird gefeiert und bewundert. Er ist das Spiel, Er ist die Mannschaft. Man kann das durchaus übertrieben finden, Liebhaber seiner genialen Virtuosität aber geraten nur zu gerne in Verzückung um seine Person.<br />
<br />
Dabei passt dieser Superstar eigentlich so gar nicht die übliche medientaugliche Schablone. Weder ist er ein Beckham look-alike, noch ein klassischer Bad Boy. Seine kürzlich öffentlich gezeigten Arm-Tattoos haben ein bisschen was von Abziehbildchen, als sei er damit eines Tages nach Hause gekommen und habe trotzig gesagt: "Mama, alle haben das jetzt." Und auch der wohl vom brasilianischen Enfant Terrible Teamkollegen abgeguckte Undercut, den er neuerdings trägt, wirkt eher unfreiwillig komisch, als dass er der Imagepolitur zuträglich ist. Er ist weder ein Hollywood Beau, noch hat er ein gewinnendes Zahnpasta-Lachen.<br />
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<br />
Aber er ist das Sahnebaiser auf dem Kuchenteller, die Coco der Couture. Sein Spiel ist das Labsal für die Augen wie einst der Met für die Kehle der Wikinger. Er beherrscht die Fußballwelt, er ist die Hand, geführt vom Fußballgott höchstselbst. Seine Schönheit offenbart sich auf dem Platz. Neben ihm verblassen sie alle, die Selbstdarsteller, die Mitläufer, die Möchtegern-Megas. </div>
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Millionenfache Erwartungen lasten auf seinen schmalen Schultern, zuweilen die einer ganzen Nation. Nicht immer kann er sie erfüllen, dann überzieht eine Traurigkeit sein Gesicht, dass man ihn sogleich in den Arm nehmen und trösten möchte. Längst ist er im Olymp angekommen und hat nahezu alles erreicht, aber dennoch verlangt es ihn nach mehr, nie wird er müde das nächste große Ziel anzuvisieren und zu erreichen, Spiel um Spiel.<br />
<br />
Schießt er ein Tor, legt er den Kopf in den Nacken, winkelt die Arme an und reckt die Zeigefinger hoch gen Himmel und dankt seinem Schöpfer, dessen Gnade ihm so überreich zuteil wurde. <br />
<br />
Brächte ich ihn mit nach Hause, würde meine Mutter vermutlich sagen: "Ach, ist das nicht der Junge von nebenan, der ab und zu drüben auf dem Bolzplatz kickt? Wie nett, bring ihn doch mal öfter mit." Und dann lächelte er. Sein schüchternes, schelmisches Lächeln.</div>
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<a href="http://2.bp.blogspot.com/-nKBCY0WkHZg/VbPtjS8IF8I/AAAAAAAAAHI/Y_o1WHWgvYo/s1600/IMG_5923.PNG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://2.bp.blogspot.com/-nKBCY0WkHZg/VbPtjS8IF8I/AAAAAAAAAHI/Y_o1WHWgvYo/s320/IMG_5923.PNG" width="179" /></a></div>
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kreisligaheldenhttp://www.blogger.com/profile/18265306909358092680noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5823646766876315622.post-5417568195453554692015-04-09T23:46:00.000+02:002015-08-28T12:26:40.372+02:00Das Herz von St. Pauli<div class="p1">
<br /></div>
Der Morgen tief im Westen war grau und verhangen. Die Tasche gepackt, das Trikot- obschon ich es würde verstecken müssen- verstaut, bereit, den Weg in den Norden anzutreten. <br />
<br />
Die Straßen führten mich beinahe schnurgerade bis hin zum Elbtunnel. Die Lastkräne, soweit das Auge reichte, reckten ihre Arme in den Himmel, schienen mich wie stets willkommen zu heißen, luden mich ein näher zu kommen, einzutauchen in das imposante Stadtbild, die Großzügigkeit der Straßen, das funkelnde Wasser zur Linken und zur Rechten. <br />
<br />
Ich fand mein Hotel, ließ den Blick umherschweifen, schier endlos schien der Hafen zu sein, das Blau der Elbe konkurrierte mit dem wolkenlosen Himmel und die warme Ostersonne tauchte das quirlige Geschehen am Ufer in gleißendes Licht.<br />
<br />
Ich stärkte mich mit einer kleinen Mahlzeit, saß auf einer hölzernen Terrasse, sog die Gerüche des Flusses in mich auf und genoss die Ruhe und den Frieden, die mich ergriffen. <br />
<br />
Es wurde Zeit, sich auf den Weg zu machen, dorthin, weshalb ich gekommen war, zum Millerntor, der Heimat des FC St. Pauli. Das Match der Kiezkicker gegen meine Fortunen stand an und ich freute mich unbändig darauf. Das Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften zählte zu meinen Lieblingsbegegnungen jeder Saison, dazu noch an diesem besonderen Ort. Das Millerntor ließ sich mit keinem anderen Stadion vergleichen, das ich kannte. <br />
<br />
Nirgends sonst -außer zuhause- bekam ich Gänsehaut bei der Einlaufmusik. Nur dort wurde zu Ehren des Gastes vor Spielbeginn dessen Stadionhymne gespielt. Eine einzigartige und wunderbare Geste!<br />
<br />
Schon immer war es mein großer Wunsch gewesen, einem Heimspiel der St. Paulianer beizuwohnen, um diese großartige und berauschende Atmosphäre dort mit ihnen zu erleben und zu teilen. Vielleicht hätte ich mir aber nicht unbedingt die Partie aussuchen sollen, in der wir Fortunen die Gegner waren. Nur der beharrlichen Mühe einiger sehr lieber Menschen hatte ich zu verdanken, dass ich an diesem Abend überhaupt dort stehen konnte, denn das Spiel war im Vorfeld binnen weniger Minuten ausverkauft, an Gästekarten nicht zu denken und dass man mir dennoch 2 der überaus begehrten und verzweifelt gesuchten Heimkarten überließ, war ein Geschenk, für das ich gar nicht genug danken konnte!<br />
<br />
Ich hatte nicht allzu große Hoffnung auf ein für uns positiv zählbares Ergebnis, wusste ich doch um die kämpferisch auftretenden Hamburger, deren Ausgangslage auf Platz 18 gar keine andere Möglichkeit zuließ, als wirklich alles in die Waagschale zu werfen, was Körper und Geschick hergaben, um sich dem bis dato Tabellensiebten entgegenzustemmen und ihm die lebensnotwendigen Punkte abzuringen. <br />
<br />
Diese Bemühungen fruchteten auch recht schnell und das erste Tor für St. Pauli klingelte im Kasten. Tja, und dann? Dann verselbstständigte sich das Geschehen auf seltsame Weise und überrollte mich, als stünde ich mit unsicheren Füßen auf einem Surfbrett im Angesicht einer riesigen Monsterwelle, die auf mich zu rast und mich unter sich begräbt. Tor um Tor fiel, in teils bizarrer Entstehung und mich erfasste ein Entsetzen, das mir die Sprache verschlug.<br />
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<br />
Stimmen und Schreie umgaben mich, Gesang, Gejubel und frenetische Begleitung jeder einzelnen Ballberührung der Braun-Weißen. Heimkurve, Gerade und Gegengerade trugen ihre Jungs geradezu über das Spielfeld, als entfesselten sie sich gegenseitig, es schien, als wüchsen die Spieler über sich hinaus, einzeln und im Verbund. Immer mindestens einen Schritt schneller als der Gegenspieler, wendiger, ideenreicher, kämpferischer, mutiger und spritziger. Sie düpierten den derangierten Gast aus dem Westen, deklassierten ihn und ließen ihn stehen, als bestünde er nicht aus lebendigen Spielern, sondern aus Trainingspöllern und Pappmachéfiguren. <br />
<br />
Mein Verein ist kein erfolgsverwöhnter, Niederlagen gehören bei uns zum Alltag. Niemand, den ich kenne, nimmt es krumm, wenn es mal nicht hinhaut und keine der sämtlichen Bemühungen fruchten. Aber dieser Verein definiert sich hauptsächlich über Kampf, Hingabe und Leidenschaft. Nichts davon war jedoch auf dem Rasen zu sehen. Es erschien mir wie ein kopfloses Ergeben in eine Lage, die man ja sowieso nicht ändern kann. Nicht das kleinste Bisschen lief zusammen, die Spieler ergingen sich in unfruchtbarem Stückwerk, an Teamarbeit - einer für und mit dem anderen - gepaart mit einem Minimum an Spielübersicht, mangelte es vollständig, der bereits in vergangenen Partien gezeigte Slapstick gesellte sich wiederholt dazu. Ich erkannte weder ein taktisches Grundprinzip, noch konnte ich die Wechsel nachvollziehen. Das mag an meinem fehlenden Sachverstand liegen, aber das einzig zählbare, was in der Folge zustande kam, waren Fehlpässe und missglückte Ballannahmen. <br />
<br />
Da stand ich nun, mitten im Herzen von St. Pauli. Es pulsierte, schlug lauthals wie wild und voller Leben. Es tanzte voller Übermut und seine pure Freude ergoss sich über mich und tobte um mich herum, während das meine blutete und weinte. <br />
<br />
Starr, stumm und erschüttert stand ich mittendrin und fühlte mich vollkommen hilflos und einsam. Die Hände tief in die Jackentaschen vergraben ballte ich sie zu Fäusten und schluckte unentwegt, um die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken. Und ich beschloss zum ersten Mal in meinem Fandasein etwas zu tun, das ich zutiefst verabscheute. Ich ging. <br />
<br />
Entließ mich selbst in die dunkle Nacht, in eine gespenstische Stille nach all dem Lärm und der grenzenlosen Heiterkeit. Ich schlich meinen Weg zurück ins Hotel, Schritt für Schritt setzte ich einen Fuß vor den anderen und fragte mich: "Warum?"<br />
<br />
Es war nicht die Niederlage als solche, die mir zu schaffen machte, sondern die Art, wie sie zustande gekommen war.<br />
<br />
Fühlten sie denn nicht, was ich fühlte, jeden Spieltag aufs Neue, immer gleich und doch nie Routine, das aufgeregte Kribbeln im Magen, die Spannung, den erhöhten Pulsschlag, die Stunden und Minuten zählend bis zum Spielbeginn? Waren sie denn nicht wie ich mit Stolz und Ehrfurcht erfüllt, wenn sie ihr - unser - Trikot überzogen, in Gedanken bei ihrem - unseren - Verein? Waren sie denn nicht bereit immer alles zu geben, auch wenn bereits feststand, dass wir weder auf- noch absteigen würden? Waren sie nicht mit dem Herzen dabei, so wir wir, die sie begleiteten von Ground zu Ground?<br />
<br />
Hatten sie denn schon mit diesem Verein abgeschlossen, ihn in Gedanken bereits verlassen und war es ihnen egal, wie sie uns zurückließen, uns, die diesen Verein liebten, die ihm die Treue hielten und die sich ihm verschrieben hatten, vielleicht sogar ein Leben lang?<br />
<br />
Ich fand keine Antworten. Ich warf einen letzten Blick auf die Elbe, auf der das Mondlicht in dieser schwarzen Nacht glitzerte. Schaltete den Fernseher ein, über den Screen flimmerte der Titel des Spiefilms, "Stirb langsam", Teil IV.</div>
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<br />
Damit war wohl alles gesagt.<br />
<br />
Längst bin ich wieder zuhause, noch immer ratlos ob der Geschehnisse. Mein Trikot hängt an seinem angestammten Platz, wie immer zwischen den Spieltagen, auf dem Bügel am Kleiderschrank, dort, wo ich es als erstes hinsehe, wenn ich morgens aufwache und als letztes, bevor ich einschlafe. Jedes Mal, wenn ich es ansehe, durchströmt mich ein Gefühl der Wärme. Manchmal lächle ich es an. Ich lese meine Heimatstadt und den Namen einer meiner Lieblingsspieler darauf, die auf die Rückseite geflockt sind. Sein Rot leuchtet mir entgegen und erfüllt mich mit inniger Zuneigung. Es gehört zu mir und ist ein Teil von mir. Kein Misserfolg kann daran etwas ändern.<br />
<br />
Noch einmal dachte ich an das Herz von St. Pauli. An die Menschen dort, die ihren Verein nicht minder lieben, als ich meinen. Die vermutlich denselben Stolz spüren, wenn sie ihr Trikot oder ihren Schal tragen. Denen ich nichts sehnlicher wünsche, als dass sie unserer Liga erhalten bleiben.<br />
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Für meine Fortuna erhoffe ich mir, dass sie es irgendwie schafft, das Restprogramm der Saison mit Anstand über die Bühne zu bringen. Ich erwarte keinen brasilianischen Zauberfußball und kein Wunder von Düsseldorf, aber ich wünsche mir, dass sich die Jungs nicht kampflos ergeben und es über sich ergehen lassen. Denn das hat unser Verein nicht verdient.</div>
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Zum Schluss noch von Herzen ein ganz besonderer Gruß an <a href="https://twitter.com/astiae?lang=de" target="_blank">@astiae</a>, <a href="https://twitter.com/Doc_Zook?lang=de" target="_blank">@doc_Zook</a>, <a href="https://twitter.com/Hollywood20359?lang=de" target="_blank">@Hollywood20359</a> und <a href="https://twitter.com/mirnein?lang=de" target="_blank">@mirnein</a>. Danke, dass Ihr für mich da wart! <3<br />
<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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Fortuna Düsseldorf. Meine Liebe, mein Verein.</div>
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kreisligaheldenhttp://www.blogger.com/profile/18265306909358092680noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5823646766876315622.post-67578754469884889352015-02-22T22:14:00.000+01:002015-08-28T12:29:48.856+02:00Freunde zu Gast - GlubbyliciousEigentlich gibt es keine Fanfreundschaft zwischen dem 1. FC Nürnberg und meiner Fortuna aus Düsseldorf. Also, zumindest keine offizielle. Eigentlich. Aber seit Twitter ist ja alles ganz anders. Man lernt Fans anderer Vereine kennen, die einem eben jene nahe bringen, mit denen man an sich gar nichts zu tun hat. So ging es mir mit dem FCN, liebevoll auch Glubb genannt. Seine Kurve, aus der Ferne bewundert, ohne je dort gewesen zu sein, mochte ich schon immer gerne. Er gehört zu den Vereinen, dessen Fans nicht nur massenhaft reisefreudig, sondern auch ausgeprägt leidensfähig sind. Ein Jahr nach uns hatte er den bitteren Weg des Abstiegs aus der ersten Bundesliga gehen müssen und kämpfte nun Seite an Seite mit uns darum, irgendwann auch wieder zurück nach oben zu finden.<br />
<br />
Dieses "Seite an Seite" bezeichneten einige seiner Fans und ich auch gerne als "Hand in Hand", das sogar tatsächlich aus der Zeit stammte, als sie noch im Oberhaus tätig waren und wir den Gang in Liga Zwo antraten. Offenbar nahmen sie das wirklich ernst, denn sie folgten uns wie besagt und nun trafen wir erneut aufeinander, diesmal sozusagen auch exakt auf Augenhöhe, als direkte Tabellennachbarn. <br />
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Allzu viel Hoffnung auf etwas Zählbares machte ich mir nicht, wiesen wir doch eine eklatante Heimschwäche auf, die sich zuletzt gegen Erzgebirge Aue erneut eindrucksvoll bewiesen hatte (mit denen wir, wie ich hörte, tatsächlich eine Fanfreundschaft pflegten, was die Veilchen aber herzlich wenig interessiert hatte, hatten sie uns doch eiskalt abgezockt und die Punkte einfach mit nach Hause genommen, also ehrlich echt jetzt mal, Sauerei, das!). <br />
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Funfact am Rande: Unser diesjähriges Heimtrikot ist wie immer im üblichen Fortuna-Knallrot, abgesetzt mit Weiß, gehalten. Das offizielle (sehr geile) Mannschaftsfoto hingegen wurde offenbar gephotoshopt, die Farbgebung der Trikots erinnert beim (flüchtigen) Darüberschauen an das eher in Bordeaux-Rot gehaltene Trikot der Glubberer.<br />
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<a href="http://3.bp.blogspot.com/-tCtrTEz0a3A/VOrsxOjFgqI/AAAAAAAAAGg/iOhlyZb6EAA/s1600/2014_07_28_Fortuna-Mannschaft-1024x727_V08.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="227" src="http://3.bp.blogspot.com/-tCtrTEz0a3A/VOrsxOjFgqI/AAAAAAAAAGg/iOhlyZb6EAA/s1600/2014_07_28_Fortuna-Mannschaft-1024x727_V08.jpg" width="320" /></a></div>
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Der Spieltag an sich ließ sich gut an, das Wetter zeigte sich von seiner annehmbaren Seite, all meine Lieben waren in der Arena versammelt, sogar mein Lieblingsultra hatte nach Langem endlich wieder Zeit gefunden, unsere Forteng hüpfend und aus voller Kehle Liedgut schmetternd, zu unterstützen. Die derbe Heimpleite des letzten Wochenendes hatte ich einigermaßen erfolgreich verdrängt, immer im Vertrauen darauf, dass es doch irgendwann wieder besser werden muss, nach Wochen der sich häufenden Fehler, verpasster Chancen, Leistungseinbrüchen und schwankenden Mannschaftsauftritten. <br />
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Die Partie begann schwungvoll und temporeich. Meine Fortunen hatten sich offenbar vorgenommen, das desolate Debakel des letzten Spieltags vergessen zu machen und kämpften um Meter und Bälle, als gälte es, den einstmals inne gehabten Titel "Zuhause eine Macht" mit Willen und Kampfeslust zurückzuerobern. Trotz üblicher Fehlpässe und individueller Unzulänglichkeiten gefiel das in der Gesamtheit und obwohl die erste HZ torlos blieb, weil sich die Glubber ihrerseits bemühten, ihr Spiel zu machen und sich die Mannschaften dadurch quasi neutralisierten, keimte das zarte Pflänzchen der Hoffnung, es möge heute doch irgendwie möglich sein, Heimpunkte zu ergattern.<br />
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Die zweite HZ begann dann eher etwas trödelig, man hatte sich mit den Glubberern offenbar darauf verständigt, das Tempo ein wenig zu drosseln, schließlich hatte man ja nicht nur die heiße Garde der Jungen Wilden auf dem Rasen, sondern auch gestandene Größen wie Pinola und Pinto, von denen ich persönlich ja dachte, dass sie sich ihrem Naturell entsprechend mindestens kartentiefrot geahndet ineinander verbeißen würden. Taten sie aber erstaunlicherweise nicht, vielleicht macht Alter ja doch milde und ein bisschen weise. Überhaupt kam mir das Spiel, insgesamt betrachtet, sportlich gesehen unerwartet erfreulich fair vor. Vergangene Begegnung dieser beiden Clubs hatten gerne mal mit einer Kartenflut und unschönen Kampfszenen auf dem Feld geendet, das blieb diesmal aus. Die Glubberer erwiesen sich als der erwartet starke Gegner, der sich weder mit Schauspieleinlagen noch mit unnötigen "Liegezeiten" hervortat.<br />
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Die Minuten flossen dahin und beim immer noch geltenden Stand von 0:0 dachte ich bei mir, eine unentschiedene Punkteteilung wäre dem Spiel angemessen, oder aber, wer das erste Tor schießt, gewinnt. Wir schossen, schubsten, also brachten den Ball dann irgendwie tatsächlich ins Tor des Gastes, in Gestalt des Icemans Pohjanpalo, der ja gemeinhin wenig darüber nachdenkt, wie er das zu machen hat, als dass er es einfach irgendwie macht (an dieser Stelle ein lieber Gruß an den wunderbaren Jimmy Hoffer, das mit dem Pfosten war Pech und ansonsten, Du musst es nicht schön machen, nur rein, egal, wie es aussieht).<br />
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Da gehste zuhause in Führung, freust Dich wie Bolle und hast das Gefühl, dieses Mal, in diesem Spiel, muss es einfach passen. Bist noch selig im Torjubel, guckst auf die Uhr, Mist, noch 20 Minuten zu gehen. "Frühe" Führungstore zu verteidigen, ist ja nicht so der Fortunen Stärke. Und so kam es, wie es kommen musste, die Gäste bescherten uns zeitnah den Ausgleich. As said, leistungsmäßig bis dahin ausgeglichen, hätte ich den einen Punkt gerne genommen<br />
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Tja, was soll ich sagen. Meine Tuna war offenbar so konsterniert ob des Gegentreffers, dass sie gleich mal komplett den Spielbetrieb einstellte. War man zuvor noch um Gewinn der Zweikämpfe bemüht, ließ man nun Köpfe und Arme hängen. Der Glubb nahm das gerne an und netzte erfolgreich zum zweiten und dritten Tor ein. <br />
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Unseren Ultras blieb vor Schreck das Lied im Halse stecken und ich blickte in ratlose und enttäuschte Gesichter um mich herum. Sah mal einmal mehr massenflüchtige Fans die Tribünen verlassen. Kämpfte selbst mit den Tränen. Soviel gewollt, so wenig Ertrag. Am Schluss gedemütigt, mal wieder.<br />
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Wie immer litt ich mit ihnen. Ich sah sie sich verzweifelt gegenseitig abklopfend Mut zusprechen, sich im Kreis zusammenfindend, einige Wenige fassten den Mut, sich der Kurve zu stellen, sie applaudierten dankend denjenigen, die nicht protestierend gepfiffen, sondern unbeirrbar zu ihnen gehalten hatten.<br />
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Ja, manchmal war es schwer zu ertragen. Für sie, für uns. Ich sitze hier noch immer mit meinem Trikot, auf dem der gescholtene Liendl geflockt ist, und schreibe diese Zeilen. Ich liebe meinen Verein und werde immer zu ihm halten, egal was passiert. Mögen wir uns mit Dreck statt Ruhm bekleckern, ich würde niemals tauschen!<br />
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Ein Wort noch zu den Glubberern: Ihr wart ein grandioser Gast, zahlreich und stimmstark. Kommt bitte wieder!<br />
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Fortuna Düsseldorf. Meine Liebe, mein Verein. kreisligaheldenhttp://www.blogger.com/profile/18265306909358092680noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5823646766876315622.post-9838009027493576902014-11-13T17:54:00.001+01:002020-06-28T13:05:19.628+02:00Minga, Du Wunderbare!<br />
München, Du Partybiest. Vor wenigen Wochen hatte ich Dich schon einmal besucht. Damals allerdings nicht anlässlich eines Fußballspiels, sondern im Rahmen des Oktoberfestes. Von Dir hatte ich kaum etwas sehen können, da das im limitierten Zeitrahmen leider nicht möglich war. Stattdessen sammelte ich Eindrücke der von Wiesn in einem Festzelt, welches vermutlich mit weitaus mehr Touristen denn mit Münchnern gefüllt war. Mir erschien es wie ein Zusammenschluss unserer heimischen Altstadt gepaart mit der großen Rheinkirmes, optisch nur durch die mehr oder weniger landestypischen Trachtenoutfits unterschieden. In Erinnerung blieben mir Braterei-Stände jeglichen verfügbaren Viechzeugs, unter anderem Ferkel-, Schweine-, Würstl-, Schnitzel-, Rinder-, Lämmer-, Kälber-, Enten-, Gänse- und Händl-Bratereien, eben alles, was sich metzgertechnisch auf den Grill hauen ließ. <br />
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In den Zelten tobte das Feiervolk, angestachelt durch etliche Maß Bier und Schlagerhits, die freudig und laut auf Bänken stehend geschmettert wurden. <br />
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Meine Leute, mit denen ich da war, gaben sich der Festivität in vollem Umfang hin, ich dagegen entzog mich der Szenerie und nuckelte stundenlang an einem Radler herum, aus dem einfachen Grund, dass man bis zu 45 Minuten vor den Toiletten anstehen musste. Nüchtern betrachtet waren dann zu späterer Stunde selbst die niedlichsten Lederhosenträger - nur noch des Lallens fähig - langweilig, während ich in einem Meer wogender Brüste ertrank, die die weiblichen Besucher voller Stolz im hochgeschnürten Dirndl vor sich her tragend hopsen ließen. Ich bin ein Fußballkind und feiere wirklich gerne. Aber das war selbst mir too much. Erwähnt sei an dieser Stelle der <a href="https://twitter.com/felgenralle" target="_blank">@felgenralle</a>, der treffend auf meinen Post "Wiesn. Nur im Suff is schön" bemerkte, wie viel Wahres (leider) an dieser Aussage sei.<br />
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Anbei und nicht unwichtig sei erwähnt, dass ich auf dem Rückweg nach Düsseldorf einen Stop in Darmstadt einlegte, denn meine Fortuna gastierte bei den Lilien am Böllenfalltor, welches als uneinnehmbar galt, ihrem bisherigen Aufstieg aus der dritten Liga und den eingefahrenen Heimsiegen geschuldet. Die Fahrt gestaltete sich staureicher als gedacht, so fand ich mich erst zur zweiten Halbzeit am Darmstädter Ground ein, der mir sehr gut gefiel. Ein charmantes Fußballstadion, das außer über einer Tribüne jegliche Überdachung vermissen ließ und dem baulichen Wesen einer modernen Fußballarena erfrischend trotze.<br />
Den Lilien nütze das freilich nichts, wir eroberten den Rasen mit einem fetten 4:1, an dem unsere finnische Leihgabe Pohjanpalo maßgeblich mit einem Hattrick beteiligt war. <br />
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München, Du Schöne. Nun machte ich mich erneut auf den Weg zu Dir, diesmal nicht mit dem Auto, sondern auf dem Luftweg. Entstieg dem Flieger am endlos großen Franz-Josef-Strauß Flughafen mit freudiger Erwartung und ließ mich auf Dich ein. <br />
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Schon einmal hattest Du mir gezeigt, wie schön Du sein konntest,. Nein, nicht auf der Wiesn, sondern einen Abend davor, als die wunderbare <a href="https://twitter.com/Coocooo266" target="_blank">@coocooo266</a> einen kleinen Sonder-#tpmuc für mich organisierte und sich einige liebe Twitterer dieser Stadt aufgemacht hatte, um mich im NageundSauge willkommen zu heißen. <br />
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München, Du Quirlige. Ich kämpfte mit Deiner MVG, kannte ich sie bisher doch nur aus Erzählungen. Sie verwirrte mich ob all ihrer ihrer Linien, Etagen und Steige. Ein unentwegter Strom unfassbar vieler Menschen überrollte mich. Sie hasteten die verschiedenen Ebenen entlang und rannten die unzähligen Rolltreppen herauf und herunter. Ich ließ mich mitziehen und schaffte es irgendwie, die S-Bahn nach Fröttmanning zu erwischen, die mich zur Allianz Arena brachte, in der meine Fortuna an diesem Montagabend zum Spiel gegen die Münchner Löwen antrat. <br />
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Die Arena präsentierte sich in leuchtendem Blau vor einem dunklen Nachthimmel. Das war hübsch anzusehen und ich kannte keine andere Spielstätte, die in der Lage war ihr Farbkleid zu wechseln, je nach dem, welche Heimmannschaft sie beherbergte. Die Innengänge erwiesen sich weit weniger prächtig, hier herrschten Betonwände und Stahlrohre an den Decken vor. Sie erinnerten mich an die im Volkspark- oder Westfalenstadion, es wirkte ein wenig so, als seien sie noch nicht ganz fertiggestellt. <br />
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Mit einem Bier bewaffnet, das mir eine ausgesprochen freundliche Mitarbeiterin eines Getränkestandes nach umfassender Erklärung des Bezahlsystems verkauft hatte, erkundete ich den Innenraum und war nun doch etwas enttäuscht. Es mag daran gelegen haben, dass die Arena kaum zu einem Viertel gefüllt war. Die Ränge umfassten 3 Etagen, wovon die oberste abgedeckt worden war. Trotzdem stellte ich es mir schwierig vor, unter diesen Voraussetzungen Stimmung in die Bude zu bringen. <br />
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Nach dem üblichen Fahnenschwenk- , Maskottchen- und Eröffnungstamtam konnte es dann endlich losgehen. Der hellblaue Anhang hinter dem Heimtor mühte sich redlich um Atmosphäre und Lautstärke, was ihm auch ganz gut gelang, nur verlor sich das eben leider etwas in dem riesigen Rund. Auch kamen der gesanglichen Aufforderung "Steht auf, wenn ihr Löwen seid" leider kaum jemand auf der Gerade und Gegengerade nach. Ich fand das wirklich schade, denn diese Arena lud eigentlich dazu ein, sie mit lebhaftem Leben zu füllen.<br />
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Wir auf unserer Seite hatten jedenfalls allen Grund zu feiern, denn die Fortunen begannen mit einer fulminanten Anfangsphase, pressten mit hohem Tempo und starkem Offensivdrang, spielten die Sechziger schwindelig und krönten das Ganze bereits in der 4. Minute mit einem Tor. Und das nach einer eigenen Ecke! Ich konnte mich nicht erinnern, wann es das zuletzt bei uns gegeben hatte. Zwar war sie - typisch Fortuna - nicht besonders gut geschossen, der Ball wurde aber im Gemenge am 5m Raum von einem Gegenspieler weitergeleitet, unser Verteidiger Soares stand an der richtigen Stelle, hin die Birne hin und zack, drin war die Kugel. Ich war ganz aus dem Häuschen vor Freude, bescherte uns dieses Tor doch die Rückkehr auf Platz 2 in der Tabelle, in der uns die Darmstädter zwischenzeitlich überholt hatten. Ich hoffte, dass sich das Ergebnis allenfalls zu unserer Gunsten nach oben korrigieren würde und wir uns nicht wieder einen späten Gegentreffer einfangen würden. Nach ungefähr 20 Minuten schalteten unsere Jungs einen Gang zurück und ließen es defensiver angehen. <br />
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Die Löwen fanden nun besser in ihr Spiel und beschäftigten unsere Verteidigung ganz ordentlich. Ein bisschen begann ich nun doch zu zittern, das lag aber auch daran, dass es bitter kalt an diesem Abend war. Zumindest kam mir das so vor, ich war bei 14 Grad und Sonnenschein im Westen los geflogen, entsprechend zu dünn für die hiesigen Temperaturen gekleidet und fror dermaßen, dass ich zwischendurch tatsächlich auf heißen Kakao statt Feierbier umsteigen musste.<br />
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Schlussendlich hielten wir den Spielstand, sogar durchaus souverän, es war mir schon fast unheimlich, wie beeindruckend gut wir uns seit dieser Saison präsentierten, auch wenn der ein oder andere Spieler mal einen schlechten Tag hatte. Unser Trainer machte einfach vieles richtig und die Jungs verstanden es, seine Spielideen und Taktiken erfolgreich umzusetzen. <br />
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Bibbernd aber hochzufrieden verließ ich die Arena, stellte mich erneut der Herausforderung der MVG und gelangte nach einem etwas umständlichen Weg zum Augustiner Keller, in dem sich wieder einige liebe Münchner eingefunden und geduldig auf mich gewartet hatten, um mit mir zu feiern und auf den Sieg meines Vereins mit meiner allerersten Augustiner Hoibe anzustoßen. Unser kleiner, feiner Tross setzte sich zu später Stunde in Bewegung und wir fanden uns in der Sportbar Schiller ein. Ein paar Fortunen hatten dieselbe Idee in die Tat umgesetzt. Gästefans waren ja immer auch ein wenig das Aushängeschild ihrer jeweiligen Heimatstadt. Darauf war ich manches Mal nicht unbedingt stolz, aus verschiedenen Gründen. Im Schiller lief eine Wiederholung des gerade beendeten Spiels im TV, was Teile der anwesenden Rot-Weißen zum Anlass nahmen, lautstark herum zu grölen und diverse Schlachtgesänge zu skandieren. Meine Münchner ertrugen es mit Fassung und wir feierten unsere spontane Party bis tief in die Nacht, was mir und vielleicht auch dem ein oder anderen einen schicken Schädel am nächsten Morgen bescherte.<br />
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München, Du Prächtige. Den Dienstag verbrachte ich damit, Deine Innenstadt zu erkunden. Die liebe und sehr großartige <a href="https://twitter.com/toesiroe" target="_blank">@toesiroe </a>hatte sich die Mühe gemacht und mir eine kleine Tour zusammengestellt, damit ich mich einigermaßen zurecht fand und nicht vollkommen planlos durch die Gegend lief. Wer wie ich Gefallen an der Architektur verschiedener Epochen und Jahrhunderte hatte, der kam hier aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ich durchquerte Straßen und Plätze, gesäumt von Bauwerken und Häuserfassaden, die dem Auge alle Schönheit bot, die Renaissance, Barock, Klassizismus, oder aber auch Mittelalter und Jugendstil ausmachten. Denkmäler, Säulen, unzählige Kirchen, Wandmalereien, versteckt auf der Rückseite des Eingangs zum Hofgarten, eine kleine, ockergelbe mittelalterliche Gasse mit Kopfsteinpflaster am Boden war ebenso zu finden wie breite, großzügige Straßen. Kleine versteckte Geschäfte, die originale Trachten nebst Accessoires oder Möbel von Biedermeier bis Barock anboten, wechselten sich ab mit den Hochglanzpalästen der A-Designer und den üblichen Modeketten à la H&M.<br />
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Ich beschloss den Tag mit einem köstlichen Krustenbraten an Kartoffelknödel und Bayerisch Kraut im Hofbräuhaus. Die Szenerie wies gewisse Ähnlichkeiten mit der Wiesn auf. Ein bunt gemischtes Publikum bevölkerte die Tische, junge und ältere Menschen, Studenten, hippe Szenegänger, Japaner, Amerikaner, aber auch Bayern in traditioneller Kleidung, dazu boten Breznverkäufer in Dirndl und Lederhose ihre Ware in den Gängen zwischen den Tischen feil. Es kam mir vor wie ein kleiner Oktoberfest-Mikrokosmos, Hot-Spot für Scharen von Touristen aus aller Herren Länder, aber auch Treffpunkt für Münchner, die ihre bayrische Tradition lebten und pflegten.<br />
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Ziemlich müde aber glücklich ob all des Erlebten machte ich mich auf den Rückweg zum Flughafen. Ich hatte einen winzigen Blick auf eine wahrhaft schöne Stadt werfen dürfen. Wieder hatte die Zeit für nur so Weniges gereicht, obschon es noch so unglaublich viel zu sehen gegeben hätte.<br />
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Ein weiteres Mal hatte ich Menschen getroffen, die sich Zeit für mich nahmen und großen Anteil daran trugen, dass ich mich in ihre Stadt verliebt hatte und sie gedanklich mit dem Namen bedachte, mit dem sie sie liebevoll bezeichneten: Minga. <br />
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Zum Schluss möcht ich einfach Danke sagen. Danke Minga, du Wunderbare. Danke, <a href="https://twitter.com/mikschne" target="_blank">@mikschne </a>(schön, dass wir uns endlich getroffen haben und für Deine besondere Hilfe!), <a href="https://twitter.com/toesiroe" target="_blank">@toesiroe</a> (fühl Dich ein weiteres Mal ganz fest von Herzen gedrückt!), <a href="https://twitter.com/iAlexh" target="_blank">@iAlexh</a> (auf bald in DUS, freu mich schon riesig!), <a href="https://twitter.com/daSirQuickly" target="_blank">@daSirQuickly</a> (keiner grantelt charmanter als Du!) und <a href="https://twitter.com/el_loko74" target="_blank">@el_loko74</a> (Block42 wartet auf Dich!) für die schönen Stunden mit Euch. Und danke, Fortuna Düsseldorf, dass Du mir einen Sieg geschenkt hast und es mir die Reisen mit Dir immer wieder ermöglichen, großartige Orte und liebenswerte Menschen kennenzulernen.<br />
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<a href="https://2.bp.blogspot.com/-Rrce3jMGPeA/VGTaR4FJrkI/AAAAAAAAAGE/GzGcdfpFh4E/s1600/Collagen.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="360" src="https://2.bp.blogspot.com/-Rrce3jMGPeA/VGTaR4FJrkI/AAAAAAAAAGE/GzGcdfpFh4E/s640/Collagen.jpg" width="640" /></a></div>
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Fortuna Düsseldorf. Meine Liebe, mein Verein.</div>
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kreisligaheldenhttp://www.blogger.com/profile/18265306909358092680noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5823646766876315622.post-85280041631167556252014-10-29T00:06:00.000+01:002015-08-28T12:18:41.947+02:00Burning Betze<div class="p1">
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Ich hatte mir fest vorgenommen, nach und nach alle Grounds abzuarbeiten, an denen ich noch nie gewesen bin. Das lag zum Teil an ihrer Entfernung, aber auch daran, dass es manchmal nahezu unmöglich war, sie -dem Spielplan und den daraus resultierenden Anstosszeiten geschuldet- pünktlich zu erreichen. Die Crux der Zweiten Bundesliga. Wir lebten unter anderem mit freitagabends, halb sieben oder montagabends, viertel nach acht, was an solchen Tagen voraussetzt, dass man das Glück haben muss, seine Arbeitszeit entsprechend einteilen zu können oder aber in der Lage ist, für ein Auswärtsspiel ein bis zwei Tage Urlaub einzureichen.<br />
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Das Spiel gegen den 1. FC Kaiserlautern war erfreulicherweise an einem Samstagmittag um 13 Uhr angesetzt worden, so musste ich lediglich früh genug aufstehen, um die gut drei Stunden Anfahrtszeit zu bewältigen. Mein Navi sagte: Wenn Sie hinne machen, nicht tanken und sich keine Staus ergeben, dann schaffen Sie das so ungefähr bis kurz vor knapp. Naja, so sinngemäß. <br />
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Ich machte mich also gut gelaunt auf den Weg, gespannt und in freudiger Erwartung, denn ich fuhr zum ersten Mal auf den legendären Betze (mein Dank gilt an dieser Stelle dem <a href="https://twitter.com/_maxxo_" target="_blank">@_maxxo_</a> ,der mir bei der korrekten Bezeichnung der Spielstätte geholfen hat), eben jenen Betzenberg, der dafür bekannt und berühmt war, dass er gerne und oft brennt und bebt.<br />
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Mein Verein meinte es gut mit mir in diesen Tagen, wir befanden uns seit Jahren zum ersten Mal auf einem direkten Aufstiegsplatz in Liga Zwo (das war noch nicht mal in unserer Aufstiegssaison der Fall), nur die Ingolstädter Schanzer, die einen bisher beeindruckend erfolgreichen Lauf hingelegt hatten, beanspruchten derzeit den Platz des Tabellenersten. Die Lauterer und wir knubbelten uns in den dahinter liegenden Rängen, entsprechend wichtig war dieses Spiel ergebnisorientiert einzuordnen, denn keiner wollte den Anschluss nach oben verlieren und ihn bestenfalls um 3 Punkte und möglichst mindestens eine Position verbessern.<br />
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Den uns Gästen empfohlenen Parkplatz in Kaiserslautern Ost erreichte ich rechtzeitig, stellte den Wagen ab und nahm Kurs auf die bereitstehenden Pendelbusse, die uns zum Stadion bringen sollten. Um mich herum grölten und sangen vorgeglühte Fortunen, denn man hatte uns die Info zukommen lassen, dass es am Betze keinen Alkausschank geben würde. Entsprechend musste im Voraus getankt werden, offenbar reichlich, wie der lautstarken Sangeskunst zu entnehmen war. Man feierte sich selbst, seine Heimat und seinen Verein ab, bekundete, dass man nicht zu schlagen sei und strapazierte damit vermutlich die Nerven der ebenfalls im Bus mitfahrenden Lauterer Fans, die das aber mit bewundernswert stoischer Gelassenheit hinnahmen, die allenfalls unmerklich die Köpfe schüttelten und sich vielleicht dachten: Tse, die durchgeknallten Düsseldorfer. Lasse mal machen. <br />
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Von einer Fantrennung bei der Anfahrt wurde abgesehen, was ich persönlich schön fand. Schnappte mit dem einen Ohr pfälzische Gesprächsfetzen auf, mit dem anderen rheinische. Und genoss, dass es auch friedlich geht, trotz allem Argwohns gegenüber des kritisch beäugten Gegners. <br />
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Nach der gesitteten und professionellen Einlasskontrolle, wie ich sie auch von zuhause kannte, und nachdem mir eine ausgesprochen freundliche Ordnerin ein gutes Spiel und viel Spaß gewünscht hatte, was ich so von zuhause eher nicht gewohnt war, fand ich meinen Platz im Block und nahm den Betze in mich auf. Mir gegenüber, auf der anderen Torseite, sah ich eine Wand, die mich, abgesehen von den Farben, in ihrer Baubeschaffenheit an das Dortmunder Westfalenstadion erinnerte. Eng, dicht besiedelt und sehr steil. Wer dort im Oberrang seinen DK Platz hatte, dem galt mal vorab mein Respekt, denn wenn derjenige seinen Platz in der höchsten Reihe des Oberrangs erreicht hatte, der dürfte nach Absolvierung all der Treppen, die dort hinführten, sein Bestes gegeben haben. <br />
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Nach dem Anpfiff sah ich gar nicht so viel vom Spiel. Das lag an einem besonderen Umstand. Direkt neben meinem Block hatten unsere Ultras ihren Platz gefunden. Teile ihrer kamen aber tatsächlich gesammelt einige wenige Minuten zu spät, was sehr ungewöhnlich war. Sie fanden dann offenbar keinen Zugang mehr in ihren Steh-/Eckblock, weswegen sie sie dann in meinem angrenzenden Block Zuflucht suchten. Sie strömten über die schmale Treppe hinein, trugen ihre Fahnen und Trommeln bei sich, die sie dann adäquat und so gut es eben ging verteilten. Nestelten an ihrer Blockfahne, die sie, die Standfestigkeit des metallenen Trennzauns zuvor überprüfend, an selbigem mit akribischer Ordnung befestigten. Ein Trommler kletterte auf den Zaun, justierte sein taktgebendes Gerät mehrfach, die Position immer wieder korrigierend, an eben jenem und schlug voller Hingabe auf sein Instrument ein, die Augen streng und mit konzentrierter Inbrunst darauf gerichtet. <br />
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Er und auch ich befanden uns in einem rot-weißen Fahnenmeer. Ich kannte all diese Fahnen von zuhause. Sah sie immer präsent neben mir, denn mein Blockplatz zuhause grenzt ebenfalls direkt an den der Ultras. Aber es war doch etwas ganz anderes, unverhofft mittendrin zu stehen. <br />
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Man mag monieren, dass man tatsächlich nur noch die Hälfte sah, ob all der beflaggten Bekundungen. Fahnen, mehrere Meter groß, an langen Stangen, vermutlich sauschwer, so sehr, dass sich die Schwenker immer wieder abwechseln mussten, um sie zu stemmen. Eine zeigte ein rotweißes Schachbrettmuster, das unseren Ärmeln des aktuellen Saisontrikots entsprach, welche das Gros der geneigten Fanschar ausnehmend hässlich fand, ich hingegen mochte es gerade deswegen und fand mich daher gut aufgehoben. Beobachtete währenddessen einige Wenige, die ihrerseits den Zaun erklettern und eingeschmuggelte Pyrostangen zündeten. <br />
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Ich stand inmitten all des Rauchs und musste lachen. Auch wenn man das zu Recht total scheiße finden konnte und uns der herrlich angenehme, unaufgeregte Lauterer Stadionsprecher darauf aufmerksam machte, dass man derlei Aktionen auf Gästeseite doch bitte unterlassen möge. Ich persönlich bin ein bekennender Sympathisant der Pyrotechnik, wenn sie denn Dritte ungefährdend abgefackelt wird.<br />
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Der Bezte brannte. Nicht nur ob unseres Tors mittels unseres eingewechselten Icemans PalimPalim, der unser Spiel belebte, das bis dahin unsererseits eher dahin dümpelte, da offensive Bemühungen bereits zuhauf im Mittelfeld versandeten, Fehlpässe in selbigem versagten und Offensivaktionen nahezu ausblieben, hierbei sei erwähnt, dass man auch mit drei(!) mickrigen Torschüssen effektiv sein kann. Wir sind Fortuna, wir können eben alles. <br />
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Back to Betze, er sang mit Insbrunst und gab alles. Schön! Das gefiel mir sehr, die Lauterer waren ausgesprochen stimmstark und explodierten zu Recht beim späten Ausgleichstor in der gefühlt 94.ten Minute. Das fiel durchaus legitim, hatten sie doch über weite Strecken spielbestimmend alles gegeben. <br />
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Zum Abfiff nahm ich den Punkt dankend an, war zufrieden und ligamäßig guter Dinge, hielten wir doch trotz durchwachsener Leistung noch immer den zweiten Platz, den uns an zumindest diesem Spieltag niemand mehr streitig machen würde können. Hoffte, den Ground ebenso gedankenfroh verlassen zu können, wie ich gekommen war. Ein massiver Polizeigürtel hinderte uns leider daran, vom Stadion zum Bussteig zu gelangen. Mir erschloss sich nicht, woran das lag, denn trotz friedlicher Stimmung, auch hier standen wir wieder zu Hunderten Seite an Seite mit Heimfans, gab es keinerlei Aggressionen oder Ausschreitungen. Schlussendlich durften wir dann irgendwann passieren und trollten uns gemeinsam des Weges. Warteten weitere Ewigkeiten auf Busse, die man gerne hätte häufiger hätte anfahren lassen dürfen, denn Tausende müssen ja nun irgendwie transportiert werden, wenn man das nun so geplant hatte.<br />
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Zurück in meinem Auto resümierte ich einen schönen Spieltag in einem ehrwürdigen Stadion. Freute mich ob des Dabeigewesenseins und des womöglichen Wiedersehens. Blickte nach vorne, die Schanzer vor der Brust. Ein wichtiges Heimspiel stand an und ich würde da sein, um unsere Jungs so laut wie möglich unterstützen. So wie wir es eben immer taten und tun würden. <br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-Rhs_I8u4ggw/VFCsKvqG4oI/AAAAAAAAAFk/OB0XQS49xBc/s1600/IMG_4987.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://4.bp.blogspot.com/-Rhs_I8u4ggw/VFCsKvqG4oI/AAAAAAAAAFk/OB0XQS49xBc/s1600/IMG_4987.JPG" width="320" /></a></div>
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Fortuna Düsseldorf. Meine Liebe, mein Verein.kreisligaheldenhttp://www.blogger.com/profile/18265306909358092680noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5823646766876315622.post-14010612718213254352014-09-23T18:43:00.000+02:002015-08-28T12:18:03.147+02:00Gastbeitrag der @SGAE1: Wenn Farben sich mischen<br />
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Fußball – einnehmend, um sich greifend, allgegenwärtig. Okkult für diejenigen, die den Zugang nicht finden. Fesselnd für die, die er mitreißt und die sich an ihm berauschen. Ein Mysterium, ja, auch das. Ein Phänomen, das höchstwahrscheinlich niemals in seinem vollen Umfang zu enträtseln ist, aber eines, dessen Erscheinungen zu durchdringen sich lohnt.<br />
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Fußball ist Faszination. Fußball ist Begeisterung. Fußball ist Leidenschaft und Liebe. Fußball ist Lust und Fußball ist Laune, Spannung, Freude, Traurigkeit, Freundschaft, Konkurrenz und Gemeinschaft, Egoismus und Solidarität. Fußball ist so vieles, und das, was er ist, projiziert er für so viele auf die Inkarnationen, auf die es ihnen ankommt: auf den eigenen Verein, das eigene Wappen, die eigenen Farben.<br />
<br />
Abgrenzungen werden einfach. Es sind meine Farben und mein Verein, die allein das Recht für sich beanspruchen dürfen, in den Olymp des Fußballs aufzusteigen, und für die der Anspruch auf den Sieg zur festen unbestreitbaren Größe avanciert. Die Ausschließlichkeit, die dieser Intention innewohnt, beschreibt das Hauptziel an sich, das Streben nach Erfolg, und sie beschreibt den unbeirrbaren Willen der Fans, ihren Verein und ihre Farben gewinnen zu sehen. Ohne die Absolutheit ginge der Reiz verloren, der unbändige Vorwärtsdrang in eine gemütliche Landpartie und der belebende Rausch in ein seichtes Rauschen über.<br />
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Es mag zuerst widersprüchlich klingen, wenn man nun behauptet, dass die Verbundenheit zum eigenen Verein in ihrer Absolutheit den großen Schulterschluss in grenzüberschreitenden Dimensionen überhaupt erst möglich macht. Kein Nervenkitzel ohne Widersacher. Kein Fußball ohne die anderen, die Gegner, die für ihre Farben nur das Beste wollen. Begreift man das, verwandeln sich Barrieren ganz plötzlich in Brücken, taugen Inhalte der Andersfarbigen zu Argumenten fürs Ganze, werden die Farben aller zu Symbolen eines riesigen Bündnisses, nicht und niemals für die 90 Minuten, aber davor und danach und darüber hinaus. Wenn die Farben sich mischen, dann wächst Fankult zur #Fankultur, die Unvereinbarkeiten nur dann kennt, wenn das Runde ins Eckige muss, und ansonsten das zelebriert, was uns gleichzeitig trennt und verbindet: dass das Runde ins Eckige muss.<br />
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Nur wenn Farben sich mischen, ist Fußball einnehmend, um sich greifend, allgegenwärtig. Nur wenn Farben sich mischen dürfen, fasziniert und begeistert er. Nur wenn Farben sich mischen, machen Liebe und Leidenschaft für mein eigenes Kolorit einen Sinn. Nur wenn Farben sich mischen, können #Fankultur und #Fußballkultur leuchtend erblühen. Das mag dann ganz anderen immer noch okkult vorkommen. Aber das, zur Hölle, ist nicht unser Fehler und vielleicht das Thema eines anderen Blog-Beitrags.<br />
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Zum Dank an @nick_f95 dafür, dass unsere Farben sich mischen.<br />
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@SGAE1<br />
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kreisligaheldenhttp://www.blogger.com/profile/18265306909358092680noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5823646766876315622.post-51538128075718778082014-09-19T16:54:00.001+02:002015-08-28T12:17:06.904+02:00Der beste Fan<div class="p1">
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Eine immer und allseits beliebte Diskussion bezog sich auf die Frage, wer für sich beanspruchen durfte, der einzig wahre und wirkliche Fan zu sein. Der echte und wahrhaftige, der, der es ganz allein verdiente, sich mit dieser Bezeichnung schmücken zu dürfen.<br />
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Klar im Vorteil war vermutlich der, der schon immer, also von frühester Kindheit an, Fan eines Vereins gewesen ist. Der, dessen Eltern ihn direkt nach der Geburt bei dem erwählten Verein als Mitglied angemeldet hatten, bei dem sie selbst bereits von Kindesbeinen an...., wie ihre Eltern... und so weiter. <br />
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Das ließe sich beliebig fortführen, zumindest bis zum Gründungsjahr des jeweiligen Vereins, der, und auch das war von Vorteil, mindestens seit hundert oder mehr Jahren in seiner jetzigen Form existierte. Anhänger eines Vereins, den es erst weitaus weniger Jahre gab, hatten leider Pech, denn Tradition wächst schließlich nicht auf Bäumen, sondern nur über einen <strike>äußerst sehr unglaublich</strike> langen Zeitraum hinweg und war angefüllt mit einer Historie bestehend aus Zeiten der Erfolge, Aufstiegen, gewonnen Pokalen, Meistertiteln oder aber auch Niederlagen, Abstiegen, Skandalen und weiteren düsteren Kapiteln. <br />
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War man nun besagtes Glückskind, dessen Erziehungsberechtigte einen bereits mit ins heimische Stadion nahmen, als man als einziges Accessoire einen monofarbenen Schnuller im Mund trug, heutzutage natürlich stilecht mit entsprechendem Vereinslogo verziert, passend abgestimmt zum Kidstrikot in Größe Baby-XXS, abgerundet mit Schlabberlatz und überdimensionalen Lärmschutz-Kopfhörern, ja dann war bereits ein wichtiges Kriterium erfüllt: Man war von Anfang an dabei! Dies war nur noch zu toppen, in dem man Fan seit der allerersten Stunde des Vereins war. Hier wiederum waren die die Gewinner, deren Verein noch jung an Jahren war. Die Traditionalisten konnten sich noch so sehr mühen, jedes fortschreitende Jahr ihres Vereins zu begleiten. Die verdammte Medizin schaffte es einfach nicht, lebensverlängernde Maßnahmen zu erfinden, die einen unsterblich machten. Beispielsweise Einhundertsiebzehn Jahre oder länger hielt der menschliche Körper in den seltensten Fällen durch, tja, da war leider nichts zu machen. Sollte sich die, nach letztem Kenntnisstand noch lebende, japanische Dame Misao Okawa, die 1898 das Licht der Welt erblickte, einer aktiven, gesunden und erfüllten Fankarriere erfreuen, wäre sie das von allen echten Fans angestrebte Nonplusultra, das es zu erreichen galt.<br />
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Wenn man also nun seine gesamte Kindheit damit verbracht hatte, Spielen seines Vereins beizuwohnen, war man bestens gerüstet, um weiter am Erwerb des Titels "Bester Fan" zu arbeiten. Diejenigen, die sich dummerweise einem Verein angeschlossen hatten, der nicht an ihrem Heimatort kickte, sondern am anderen Ende der Republik oder gar im Ausland, hatten sich bereits disqualifiziert, denn ihnen war es logistisch nahezu unmöglich, sämtliche Partien live und vor Ort anzusehen. Das gleiche galt für jene, die es wagten, von dem Ort wegzuziehen, an dem ihr Verein ansässig war, sei es nun familiär oder beruflich bedingt. Keine Ausrede war legitim, wem sein Verein nicht oberstes Gebot war, der brauchte den Kampf um das Erbe Krone gar nicht erst anzutreten. <br />
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Werfen wir nun einen Blick in ein gutgefülltes Stadion an einem normalen Bundesliga Spieltag. Die gegnerischen Fans waren hierbei vernichtend zu ignorieren, trugen sie doch per se die falschen Farben und/ oder das verkehrte Vereinsemblem, sangen gehaltlose Lieder, die man zum Glück akustisch und inhaltlich sowieso kaum verstand, waren im Vergleich zur Menge der Heimfans in nur popeliger Anzahl vertreten und allenfalls dazu zu gebrauchen, dass man sie mit Schmähgesängen bedenken konnte. Somit verblieben die Gerade und Gegengerade, der Unter- und der Oberrang, die Heimkurve und der Ultra-Block. <br />
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Ein lustiges reihum-mit-dem-Finger-auf-alle-anderen-zeigen konnte seinen Lauf nehmen, entsprechend einer Hierarchie, die man sich vielleicht in etwa so vorstellen könnte, beginnend damit, dass alle die, die saßen, schon mal gar keine Ahnung hatten, denn Fußball sah man stehend, oder gleich auf der Couch bei Sky. Zwar gab es in einem durchschnittlichen Bundesliga Stadion deutlich mehr Sitz- als Stehplätze, und ließe man die Sitze leer, wäre die Bude nicht mal ansatzweise halb voll. Bestünde das Stadion wiederum nur aus Stehplätzen, würden viele gar nicht erst erscheinen, weil sie keine Lust dazu hatten oder nicht die körperlichen Voraussetzungen mitbrachten, um 90 Minuten Spielzeit plus Pause stehend zu verbringen. Den wahren Fan juckte das wenig, Stehen rulez, basta! Die Sitzkissenfraktion war somit quasi raus, wobei der Unterrang immer noch ein wenig mehr hermachte, als sein Pendant im Obergeschoss. Schließlich war man je weiter unten desto näher dran am Spielgeschehen, die da oben konsumierten den Verlauf der Partie doch eh nur aus der Vogelperspektive und konnten daher überhaupt nicht mitreden. Die Geraden zählten zwar offiziell zu den Heimseiten und wurden von Heimfans dominiert, galten aber inoffiziell als neutraler Bereich, in dem auch gelegentlich Fans der Gastmannschaft Platz fanden. Dieser Umstand trug dazu bei, dass sich ein wirklicher Heimfan dort niemals aufhalten würde, Seite an Seite mit den jeweils Unaussprechlichen, ein NoGo! <br />
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Wer etwas auf sich hielt und einen Gutteil seiner Zeit mit seinem Verein verbrachte, war Inhaber einer Dauerkarte für die Heimkurve, in welcher selbstredend gestanden und ausschließlich, per Definition der Stadionordnung als einziges gestattet, Heimfarben getragen wurden. Gesang und Hüpfbewegungen gehörten ebenso dazu, wie das Tragen von Schals und Kutten. Je mehr Jahre man dort bereits verbracht hatte, desto mehr und intensiverer Fan war man auch. Schließlich hatte man dann, was zB meinen Verein anging, die schweren Zeiten der Oberliga hautnah miterlebt, sich über Land auf den Weg von Acker zu Acker gemacht, und sich im besten Fall mit Fans der einzig wahren Borussia, nämlich denen des SC Borussia Freialdenhoven, gekloppt. Und da war man stolz drauf! Was wussten schon die Jungspunde der gefühlten Königsklasse: Die Ultras.<br />
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Die bei Wind, Wetter und sogar Minusgraden gelegentlich bis häufig oberkörperfreien Ultras hatten das Alleinstellungsmerkmal inne und stellten die logische Konsequenz dessen dar, was man benötigte, um ein ultimativer Fan zu sein. Sie schwenkten ihre Fahnen,die ihnen zwar zum Teil die eigene Sicht nahm, die aber unerlässlich zu ihrem Block gehörten, worauf bei Aufnahme in selbigen ob ihrer Wichtigkeit hingewiesen wurde. Sie erstellten und hielten Transparente in die Höhe, auf denen sie Lob und Unmut kundtaten, mal am eigenen Verein, mal am gegnerischen. Darauf auch gerne mal Kritik an Obrigkeiten wie dem DFB oder der Polizei übten, die sie an ihrer uneingeschränkten Freiheit, ihrem Selbstverständnis zur Selbstbestimmung in der Form des Auslebens ihrer Fankultur, zu hindern versuchten. Sie standen und fielen mitunter ein wenig mit dem Capo, der das Mikro innehatte, zeichneten sich aber durch ihre unbändige Sangeskunst, aus, welche der Sitzfraktion oder auch der Heimkurve wiederum mitunter gehörig auf den Sack ging, die nach minutenlangem, monotonen Ultra-Singsang zum Gegenschlag ausholte und es respektlos wagte, ein anderes Lied zu intonieren. Das endetet dann schon mal mit Ärger im Paradies und gestaltete sich so, dass die Blöcke sich zueinander wandten und wechselseitig singend erfragten: "Und Ihr wollt [yxz, der bessere Fan] sein?"<br />
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Ach ja, unten auf dem Rasen liefen währenddessen in der Regel Fußballspiele. Nun ja, manchmal gab es eben wichtigeres, was zuerst der Klärung bedurfte.<br />
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Ungeachtet all dessen trugen die Ultras maßgeblich zu den beeindruckenden und kreativen Choreos bei, die sie entweder alleine oder in Zusammenarbeit mit dem Supporter Club und der Heimkurve mit vielen helfenden Händen auf die Beine stellten. Sie engagierten sich, ebenso wie der Supporter Club, für soziale Hilfsprojekte, unterstützen erkrankte Mitfans und organisierten Benefiz-Turniere. Sie verschrieben sich dem Verein mit Haut und Haar, stellten dafür den Schulabschluss oder das Studium auch mal hintenan, man musste schließlich Prioritäten setzen. Die oberste Maxime war der Verein und die Vertretung seiner Interessen. Oder manchmal auch der eigenen, wer weiß das schon so genau. Sie waren die Antriebsfeder, die sich bemühte, den Rest des mehr oder minder lethargischen Fan-Sauhaufens zum Mitmachen zu bewegen, die unermüdlich und unablässig ihre Energie aufwanden, das eigene Team zum Sieg zu singen und eine ganze Arena zur Motivation aufforderten, den Saal zum Kochen zu bringen. Sie waren die, die sich regelmäßig zu Auwswärtsfahrten schon morgens um 6 trafen, manche mit der ersten Bierdose in der Hand, den Bus oder Zug besteigend, der sie zu all den entlegenen Orten brachte, an denen ihr Verein ihre Unterstützung brauchte. Dort angekommen und im Gästeblock versammelt, bedienten sie sich oft und gerne eines ihrer beliebtesten Stilmittel, der Pyrotechnik, welche für Pfiffe der jeweiligen Heimgäste sorgte und zu Abzügen in der B-Note führte, denn auch wenn Befürworter der Fackelkunst selbige hübsch anzusehen fanden, war ihre Nutzung leider verboten und zog grundsätzlich finanzielle Strafen nach sich, die der eigene Verein zu begleichen hatte. Ergo wars, aller Hingabe zu Trotz, Essig mit der Krone. Und überhaupt war der Block zum großen Teil mit Fans gefüllt, die noch in schulpflichtigem Alter waren. Folglich konnten sie sich in Freialdenhoven noch keine Sporen verdient haben und hatten das tiefste Leid des Vereins gar nicht persönlich miterlebt oder allenfalls zu dieser Zeit mit Windeln im Krabbelbett gelegen. Somit fehlte ihnen ein immens wichtiger Baustein zum ultimativen Fan-Dasein, es sei denn, ihre Eltern hatten sie im besagten Schnuller-Alter bereits mit über die Äcker geschleift, um dem Gebot "von Anfang an dabei" Genüge zu leisten. <br />
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In einem Punkt waren die meisten sich dann doch augenscheinlich einig, unabhängig davon, wie doof und als Fan unqualifiziert man sich gegenseitig fand: In der Kategorie "Geht gar nicht", hier bezeichnet als "Frühergeher und Häppchenesser." Die, die aus gebrechlichen und oder gehandicapten Gründen vorzeitig den Ground verließen, seien hiervon explizit ausgenommen. Aber die, die sich den Unmut aller zuzogen, wenn sie bei einem deutlichen Rückstand des Heimteams lange Minuten vor dem Schlusspfiff das Weite suchten, waren zumindest in meinem fußballerischen Zuhause nicht gerne gesehen und wurden mit lauten und deutlichenPfiffen bedacht. Entweder man stand mindestens einhundertzehn Prozent zu seinem Team, oder man ließ es ganz bleiben. Wenn man sich nur am Erfolg desselben erfreuen konnte, dann schmeckte mitunter angesichts eines erfolglosen Spielverlaufs selbst der Champagner bitter und die Schnittchen blieben im güldenen Halse stecken. Man hatte ja schließlich ein einhundertfünfzig Euro teures Vip Ticket, bezahlt, das einen einzig und allein dazu berechtigt, das in der heimischen Arena integrierte Parkhaus zu nutzen, nebst des Genusses kulinarischen Köstlichkeiten. Und da möge das gastgebendes Team doch bitte den eigenen Ansprüchen genügen und einen bravourösen Heimsieg einfahren, ansonsten fuhr man mit dem SUV schneller aus dem P7 raus, als die verdutzten Ordner gucken konnten und man dachte bei sich, lamentiert und protestiert Ihr mal, Ihr Schreihälse im Unterrang, würden wir nicht die teuren Logen mieten, wäre Eure Aktion "Kein Zwanni für nen Steher" erfolglos im Sande verlaufen.<br />
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Und dann verblieb noch riesige Schar derer, die, zwar eigentlich bereits disqualifiziert, da nie, kaum oder nur selten anwesend, diesen Mangel aber damit kompensierten, in dem sie sich ein teures Bundesliga Paket bei Sky mieteten, um keines der Spiele des Lieblingsvereins zu verpassen, die Kredite dafür aufnahmen, um die Kassen des Merch-Shops glühen zu lassen und ihn bis an die Grenzen der Lagerkapazität leer zu kaufen, die Mitglied ihres Vereins waren, und das nicht nur, um beim Vorverkauf bevorzugt an Karten zu gelangen, sondern einfach, weil sie stolz darauf waren, Teil ihres Vereins zu sein. Die zwar nicht die Tribünen rockten, dafür aber vor dem TV dermaßen wild ausrasteten, bis der weniger fußball-affine Nachbar erbost zum Besenstiel griff und damit an die Decke klopfend um etwas mehr Contenance bat.<br />
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Ja, und wer war er nun? Der, alle Pro und Contra Argumente berücksichtigend, wirklich allerallerallerbeste, einzig wahre Fan? Vielleicht jener, der gar nicht beabsichtigte, sein persönliches Fan-Dasein mit der Gewissheit zu krönen, dass er alle Voraussetzungen für eine solche Krone mitbrachte. Derjenige, der sich nicht mit anderen verglich und sie in verschiedene Wertigkeit unterteilte, sondern einfach das Beste tat, das ihm möglich war, um seinen Verein zu unterstützen, abhängig von der persönlichen Lebenssituiation, der Örtlichkeit, der finanziellen Lage, dem körperlichen Befinden und dem zur Verfügung stehenden Zeitfenster. Wenn jeder Fan das beisteuerte, was er zu geben in der Lage war, ergab dieser gemeinsame Verbund den 12. Mann. Es war gar nicht nötig zu überlegen, wer was wann wo mehr oder weniger, besser oder schlechter tat. Jeder, der sich auf seine Art einbrachte, trug ein Stück zum Ganzen bei und ergänzte das, was einem anderen aus irgendeinem Grund nicht möglich war.<br />
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Schlussendlich brauchte es weder eine Krone, noch befanden wir uns in einem Wettstreit. Wir verfolgten alle dasselbe Ziel, nämlich unseren Verein zu unterstützen. Das war die Gemeinsamkeit, die uns verband. Wozu also streiten?<br />
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Fortuna Düsseldorf. Meine Liebe, mein Verein.<br />
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kreisligaheldenhttp://www.blogger.com/profile/18265306909358092680noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-5823646766876315622.post-65367052871841781712014-09-18T18:26:00.002+02:002015-08-28T12:16:12.996+02:00Was uns verbindetMein Gastbeitrag für den Blog des Vereins SG Altenhaßlau/ Eidengesäß, kurz SGAE01, zum Thema "Fußball ist Liebe, Fußball ist Leidenschaft, Fußball verbindet."<br />
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<a href="http://www.sgae01.de/blog/1010-nick-f95-was-uns-verbindet" target="_blank">http://www.sgae01.de/blog/1010-nick-f95-was-uns-verbindet</a><br />
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<br />kreisligaheldenhttp://www.blogger.com/profile/18265306909358092680noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5823646766876315622.post-79631444347839315832014-09-05T22:04:00.000+02:002015-08-28T12:15:06.038+02:00Schwarz und weiß. Oder?<br />
Der Ligabetrieb hatte Fahrt aufgenommen und bestimmte endlich wieder meinen Alltag. Dennoch ruhte er nun erneut, da er Test- und Qualifikationsspielen der Nationalmannschaft Platz einräumen musste. Eines dieser Spiele fand in Düsseldorf in der Arena meiner Fortuna statt. Der Termin stand frühzeitig fest und versprach mir, meine Lieblinge Mesut Özil und Lionel Messi vereint auf heimischem Rasen spielen zu sehen, da die Mannschaft Argentiniens als Gast unserer N11 auserkoren worden war. Ich besorgte mir also Tickets für dieses besondere Ereignis, schluckte gewaltig ob der gesalzenen, vom DFB festgelegten Preise, die den für die Plätze, die ich auch sonst per Dauerkarte bei Fortuna Spielen innehatte, um ein dreifaches überstiegen, aber freute mich, dass ich würde dabei sein können. <br />
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Ich erwarb die Karten zu einem Zeitpunkt, als sich die WM noch in der Vorrunde befand und nicht im Mindesten abzusehen war, wie sie ausgehen würde. Schlussendlich wurden wir bekanntermaßen Weltmeister und Argentinien ergab sich der Rolle des Vize. Nun kam es also zu einer Neuauflage dieser Partie, wenngleich ohne deren tragenden Bedeutung, die sie noch 52 Tagen zuvor innegehabt hatte. Man traf rein freundschaftlich aufeinander, dennoch galt es, ein Prestige zu verteidigen oder aber erneut zu erwerben, angesichts dieser speziellen Konstellation. <br />
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Gut gelaunt machte ich mich auf den Weg, hatte beschlossen, diesmal die Rheinbahn für die Anfahrt in Anspruch zu nehmen und traf beim Umsteigen am Düsseldorfer Hauptbahnhof auf jede Menge Menschen, die das Trikot trugen, auf dem der vierte, frisch erworbene Stern prangte. Man war wieder wer, schließlich war man amtierender Weltmeister. Das war vermutlich noch gewichtiger, als dass man mal Papst gewesen war. Dieser wiederum hatte sein Amt bereits abgelegt und der danach neu gewählte war ein Ehrenmitglied des TSV 1860 München. Aber das ist eine andere Geschichte.<br />
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Erfolg macht bekanntlich sexy, dementsprechend war die Arena tatsächlich ausverkauft und die Massen strömten durch die Eingänge ins Innere. Bereits auf den Gängen innen vor den Blockzugängen fing ich an zu fremdeln. Es erinnerte mich an ein Gefühl, dass mich schon einmal beschlichen hatte, als ich einem Boxkampf beigewohnt hatte, der durch den Namen Klitschko geprägt war, der seinem Gegenüber im Ring nach wenigen Runden das Aus beschert hatte, nachdem ich gefühlte 5 Stunden Vorprogramm in dieser, unserer Arena über mich hatte ergehen lassen müssen, inmitten eines Publikums, das so gar nicht dem entsprach, das hier sonst die Ränge füllte.<br />
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Leider lebte ich mit dem Fluch, dass unsere Arena gar nicht die allein Unsrige war, sondern mein Verein nur der Hauptmieter Selbiger ist. Ansonsten muss sich die 250 Mio Multifunktions-Arena um weitere Umsätze bemühen, um ihre Kosten annähernd in den Griff zu bekommen. Dementsprechend war hinzunehmen, dass kommerziell zu vermarktende Events in ihr stattfanden, die Fans anzogen, die ich dort sonst nicht gewohnt war und die auch gerne mal bei Konzerten unseren heiligen Rasen kaputt traten, auf den notdürftig Holzplatten aufgelegt wurden, auf denen tausende Menschen nebst in entsprechender Anzahlt aufgestellten Dixi Klos Platz fanden.<br />
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Nun aber galt es, sich einem Fußballspiel zu widmen. Ich fand den mir vertrauten Sitz in meinem Block. Aber damit endete jegliche Vertrautheit. Meine Umgebung war durch "Fremde" besetzt. Blöcke, in die ich sah, glichen nicht mehr denen, wie sie mir bekannt waren. Menschen nahmen in ihnen Platz, die ich nie zuvor gesehen hatte. Die Arena war komplett und eigens für diese Veranstaltung vollständig bestuhlt worden. Unsere Südtribüne, für die f95 Heimfans so lange und erfolgreich um Stehplätze gekämpft hatten, war kurzerhand umfunktioniert worden. Und der an meinen Block angrenzende, mir am Herzen liegende Block 42, den unsere Ultras sonst verwalten und bewohnen, bot ebenfalls ein gewissermaßen artfremdes Bild. Kein Banner, kein Transparent, keine Fahne wies darauf hin, wer da normalerweise beheimatet war. <br />
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Es bot sich ein ungewohntes Bild. Mein Wohnzimmer hatte sich verkleidet. Der Blick durchs Rund zeigte nicht das üblich dominierende Rot-Weiß, stattdessen bestimmten hauptsächlich weiße N11 Trikots den optischen Eindruck. Der Rasen wurde von von deutschen Fahnen gesäumt, eine Blaskapelle marschierte auf, Nationalspieler, die sich dazu entschieden hatten ihre aktive Karriere zu beenden, wurde der zu Recht ehrenvolle Boden bereitetet, was mir den einzigen Gänsehautmoment des Abends bescherte, als Miro Klose, the Living Legend, mit tosendem Beifall empfangen bzw verabschiedet wurde. Eine ZDF- kompatible Choreo wurde vom Oberrang präsentiert, ein jeder hielt brav sein zuvor auf dem Stuhl bereit gelegtes, farblich abgestimmtes Stück Kunststoff hoch, das im Gesamtbild die Jahreszahlen der Titelgewinne sowie das Wort "Weltmeister" auf der Gegengeraden in schwarzen Lettern auf weißem Grund ergaben. Freilich nur in dem Teil des Oberrangs, den die auf der anderen Seite positionierten Kameras medienwirksam erfassten. Es erinnerte mich an einige unserer Heimspiele, an denen neue Sponsoren zu Beginn einer Saison auf jedem Platz kleine Fähnchen hatten verteilen lassen, damit die geneigte Masse zu Spielbeginn fröhlich und werbeträchtig damit würde wedeln mögen.<br />
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Irgendwann war das offizielle Eröffnungs-Brimborium absolviert und es konnte endlich losgehen. Meine beiden Lieblinge fehlten zwar verletzungsbedingt, aber der Ball rollte. Und dann passierte etwas sehr seltsames, das ich so noch nie erlebt hatte. Es war still. So unheimlich still, dass man hören konnte, wie sich Leute in angrenzenden Blöcken miteinander unterhielten. Das zu Spielbeginn frenetische Jubelklatschen ebbte im Eiltempo ab, die Menge legte die Hände in den Schoß und konsumierte den Spielverlauf mehr oder weniger kommentarlos, nur unterbrochen von einigen Ahs und Ohs, wenn sich ein Spieler dem Tor näherte und in selbiges hineinschoss. Oder auch daran vorbei. Es mag daran gelegen haben, dass die Argentinier durch ein Messi'eskes Traumtor von Di Maria in Führung gingen und eben diese Führung durch ein weiteres Tor ausbauten, es also vermeintlich keinen Anlass gab, die noch vor kurzem gefeierten WM Helden zu supporten, auch wenn sich einige Zuschauer dazu entschieden hatten, ihre Lethargie mittels rhythmischen Sekundenklatschens zu durchbrechen. So geht der Deutsche. Also, aus sich raus. <br />
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Getanzt und gefeiert wurde nur auf Seiten der Argentinier, die die Hüften schwangen und in ihre körpergroßen Flaggen gehüllt stolz Arien in ihrer Landessprache von sich gaben und, sich hochreckend und hüpfend, "So geh'n die Gouchos!" ins stille Rund schmetterten . Ein einsamer Trommler irgendwo im Oberrang versuchte tapfer, Stimmung auf der Heimseite zu erzeugen, mit mäßigem Erfolg. <br />
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Ich war gewohnt, dass die eigene Mannschaft gerade dann lautstark mit Gesang und vollem Einsatz aller zur Verfügung stehenden Stimmbänder und Hände unterstützt wird, wenn sie zurückliegt. Nun wurde sie stattdessen beschimpft und ausgepfiffen und das bereits in der ersten Halbzeit. Zum ersten Mal in meinem gesamten Fan-Dasein erwog ich, die Arena vor Spielende zu verlassen. Was hatte man erwartet? Ein "brasilianisches" 7:1, mindestens? Spieler, die bis an ihre Belastungsgrenzen und darüber hinaus gehen und sich die Knochen kaputt schinden, obwohl sie sich im laufenden Ligabetrieb befanden und die an diesem Abend lediglich ein unbedeutendes Testspiel bestritten? Musste Blut fließen, damit die Helden sich auch als solche unter Beweis stellten?<br />
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Auch im Vereinsfußball war nicht immer alles eitel Sonnenschein. Mal wurde mehr supportet, mal weniger. Mal gelang es, die Geraden mit einzubeziehen, mal nicht. Und auch Pfiffe kamen vor. Aber die Spiele wurden gelebt. Sie wurden lautstark besungen, es wurde gelacht, geschrien, gepöbelt, geschimpft, geklatscht, man bewegte sich, ging mit, schwenkte Fahnen, zeigte Transparente, um Botschaften zu vermitteln, durchlebte Freude, Siegesglück oder Trauer oder manchmal auch Wut, wenn es eben nicht so lief. Man war Teil seines Vereins, Teil seiner Mannschaft, Teil der großen Fanfamilie. Aufwändige Choreos wurden von Fans gestaltet, die nicht so aussahen, als hätte sie eine Werbeagentur im Auftrag des DFB entworfen, damit sie im TV gut aussehen.<br />
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Ebenso war die WM gelebt worden, nur mit anderen Stilmitteln. Sie war laut und bunt daher gekommen, je nach Nation in farbigen Trikots und exzentrischen Kostümierungen, die Zuschauer besangen ihre Mannschaften und feuerten sie mit Tröten und Trommeln an. La Ola Wellen liefen durch die Ränge, es wurde getanzt und gefeiert, manchmal allein schon ob des Glücks darüber, dass das eigene Team überhaupt teilnahm.<br />
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Ob man nun die eine oder andere Art Ausleben des Fanseins bevorzugte, blieb eine Entscheidung, die jeder für sich traf. Der Eine fand La Olas im Fußball deplatziert, den Anderen störte der Ultra- Dauergesang. Ich persönlich bevorzugte die Liga- und Vereinsfussball-Variante, gewann dem fröhlichen Miteinander internationaler Turniere aber durchaus auch viel ab.<br />
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Aber jene passive und stille Teilnahmlosikeit, die über weite Strecken in der Arena herrschte, war mir gänzlich fremd. Sonst hatte ich immer Mühe, meinen Platznachbarn zu verstehen, wenn er mir etwas ins Ohr brüllte, während ein Spiel lief. An diesem Abend hätte ich manchmal die sprichwörtliche Stecknadel fallen hören können. Mein Wohnzimmer war nicht mehr meins, so kannte und wollte ich es nicht. Einzig Freude empfand ich darüber, manche Spieler aus der Nähe zu sehen, die ich üblicherweise, als Fan eines Zweitligisten, sonst nur mittels TV Übertragungen der Bundesliga oder internationaler Ligen zu Gesicht bekam.<br />
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Vier Tore fielen noch. Für die zwei, die Jogis Jungs erzielten, wurde dann doch noch kurzzeitig der Jubelperser ausgerollt. Die der Argentinier wurden trotzig mit "Die Nummer Eins der Welt sind wir!"-Gesang quittiert, was mir etwas albern vorkam. Zumindest stellte es eine Erweiterung des N11 Liedgut- Repertoires um ein weiteres Stück dar, ansonsten beschränkte man sich auf gelegentliches "Deutschland, Deutschland". <br />
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Als Tormusik für die N11 war "Schwarz und Weiß" ausgewählt worden. Mal abgesehen davon, dass ich sehr dankbar dafür war, dass ich zuhause sonst niemals Klänge dieses unsäglichen Möchtegern-Comedians, dem selbstherrlichen sowie selbsternannten Fanszenen-Experten, ertragen musste, stellte ich mir die Frage, ob wir, die Fans, tatsächlich eine Gemeinschaft waren, die ihnen, den schwarz und weiß Gewandeten, zur Seite standen. Mir kam es an dem Abend eher vor, als gäbe es nur ein Schwarz oder Weiß, im Fall des Sieges grenzenloser Jubel, trat aber das Gegenteil ein, wurde unversehends zerpflückt, was man vor wenigen Wochen noch auf einen Thron gehievt hatte, der quasi bis in den Himmel reichte. Die Helden der Nation, die den deutschen Fußball in den nationalen und internationalen Fokus gestellt hatten. Funktionierten sie nicht nach Wunsch, war es schlagartig vorbei mit der alles überschwappenden Begeisterung, die Zuneigung wurde mit sofortiger Wirkung entzogen und durch Unmut und Ärger ersetzt. Dieses Entweder-Oder, bar jeglicher Abstufungen oder Schattierungen dazwischen, verwirrte mich. Ich stellte mir das so vor, dass es Einige gab, die tatsächlich nur Länderspiele verfolgten. Da die nun viel seltener stattfanden als Ligaspiele und mit wesentlich längerem Abstand dazwischen, lagen diese Hop-oder-Top Reaktionen darauf nahe, denn es gab ja keine kompletten Saisons, an denen man jedes Wochenende damit verbrachte, mit seinem Lieblingsverein zu leben und zu leiden und die Zeit zwischen den Spieltagen dazu nutzte, um über ihn zu sinnieren.<br />
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Begeisterungsfähige N11 Fans gab es zuhauf, das war unbestritten. Nur in Düsseldorf hatten viele offenbar ihre Feierlaune zuhause gelassen. Immerhin bedachte man die Mannschaft nach Spielende noch mit einigermaßen versöhnlichem Applaus, denn zwei Tore waren besser als gar keines, auch wenn das Spiel an sich vielleicht nicht das ganz große Glanzstück und zudem ohne Sieg gewesen war.<br />
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Die Heimfahrt gestaltete sich entsprechend, kein wildes Durcheinander-Geschnatter war zu vernehmen, Gesänge auf das eigene Team blieben aus. Jeder zog seines Wegs, es war spät und am nächsten Tag mussten die Meisten wohl vermutlich arbeiten gehen. Ich ließ das Erlebte Revue passieren und fasste den Entschluss, dass Ich keine Länderspiele mehr live in Stadien anschauen würde, die nicht im Rahmen eines Turniers stattfanden. Jeder Jeck ist anders und das ist auch vollkommen legitim. Nur für mich war das eben einfach nichts. Ich konnte Fußballspiele nicht einfach über mich ergehen lassen. Und ich wollte das auch nicht.<br />
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Ich freute mich auf den Tag, an dem das nächste Heimspiel meiner Fortuna stattfinden würde. Sie würde wieder Einzug halten in ihr und unser Zuhause und würde es mit Leben füllen. Mein Herz würde für sie schlagen, mit Inbrunst und Gänsehaut würde ich für sie singen und alles für sie geben, zu dem ich imstande war. Ich brauchte diese Liebe zu ihr, durch sie spürte ich mich und fühlte mich lebendig. Die Fortuna machte mich glücklich oder ärgerte mich. Sie ließ mich feiern oder traurig sein. Alles war gut, denn ich konnte ihr mitteilen, was ich empfand. Ich konnte es ihr zeigen und Anteil an ihr nehmen. Und mit mir all die vielen anderen Fortunen, die sich ihr verschrieben hatten. Wir alle pflegten unsere Beziehung zu ihr. Es wurde viel gelacht und auch gerne mal gestritten. Aber wir hielten zusammen und immer zu ihr, ganz egal, ob 30, 40 oder nur 20k von uns da waren. Sie war ein Bestandteil unseres Lebens und gehörte zu uns. Wir waren fest und unabdingbar miteinander verwoben und teilten alle Höhen und Tiefen miteinander. Wie das eben so ist mit der Liebe des Lebens.<br />
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Wir erhoben unsere Stimmen, um sie anzufeuern und die Gegner zu übertönen. Wir waren immer die Rot-Weißen, die Arena war unser Homeground und hier regierte unser Verein.<br />
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Fortuna Düsseldorf. Meine Liebe, mein Verein.<br />
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kreisligaheldenhttp://www.blogger.com/profile/18265306909358092680noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5823646766876315622.post-55224919761116087972014-08-21T23:33:00.001+02:002015-08-28T12:04:39.207+02:00Pokal? Egal!<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ein erwartungsfroher Tag war angebrochen. Seit Wochen geplant und freudig herbeigesehnt, war es endlich soweit, meine Fortuna machte sich auf zum DFB Pokal-Erstrundenspiel. </span><br />
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<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span>
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<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Der Weg führte nach Würzburg, die dort beheimateten Kickers baten zum Tanz. Mulmige Vorahnung ob des desolaten Ausscheidens im Vorjahr gegen den westfälischen Regionalligisten Rheda-Wiedenbrück unterdrückte ich zunächst einigermaßen erfolgreich. Mein Verein hatte den Ligastart zwar nicht bravourös absolviert, sich aber punktuell mittels Transfers positiv verstärkt, der Wunschtrainer hielt das Heft in der Hand und der Credit, den man sich im letzten Drittel der vergangenen Saison erarbeitet hatte, schwang noch immer mit und untermauerte die positive Erwartungshaltung.</span></div>
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<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Der besondere Anlass gebot, dass man ihn entsprechend würdigte. Das ließ im Umkehrschluss nur eines zu, der #tpdus, genau genommen die #f95 #Hoolinetten begaben sich on Tour! Der Großraumwagen, mit Münchner Kennzeichen versehen, das im Nachhinein vielleicht sogar zum Vorteil gereichte, war gechartert, der Treffpunkt in Flingern - wo sonst! - war erkoren und auf ging's.</span></div>
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<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Dem Süden entgegen, prächtiger Stimmung, Fortuna Fanlieder singend, verbrachten wir einen wunderbaren Morgen, erfüllt von stimmungsfroher Laune und gespannter Erwartung. Allerlei Köstlichkeiten versüßten uns die beträchtliche Fahrtzeit. An dieser Stelle müssen die mit viel Liebe und aufwändiger Arbeit für uns alle zubereiteten und bereitgestellten, in mundgerechte Häppchen geformten und unglaublich köstlichen Hackbällchen, kurz "saulecka Frickos" der wunderbaren <a href="https://twitter.com/badrulbudur" target="_blank">@badrulbudur</a> unbedingt Erwähnung finden! Nochmals von Herzen meinen Dank dafür!</span></div>
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<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Auch sonst ließen sich die Hoolinetten nicht lumpen, Süßes bis Herzhaftes füllte den Magen, die Bierauswahl war opulent und, wenn schon, denn schon, durften auch ein oder zwei "Krumme"( Düsseldorfer Kirschschnaps, Amn. d. Red.) nicht fehlen, den <a href="https://twitter.com/Heynoon" target="_blank">@Heynoon</a> beisteuerte und das Arrangement damit komplettierte.</span></div>
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<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Die herzensgute <a href="https://twitter.com/Kuhmania" target="_blank">@kuhmania</a> ertrug das Feiervolk im Wagen stoisch gelassen und trat beharrlich aufs Pedal, um uns sicher und rechtzeitig zum Anpfiff in die Arena der Kickers zu geleiten. </span></div>
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<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Das durchaus hübsche, mittelalterliche Flair Würzburgs außer acht lassend, machten wir uns auf den <strike>steinigen, </strike> beschwerlich bergigen Weg, die Arena zu erreichen, ignorierend, dass uns die <strike>freundlichen, </strike> bestimmenden Ordner rundherum zu einem anderen Eingang dirigierten, welcher nur erreichbar war, indem wir uns, von Kopf bis Fuss als Fortunen erkennbar, den Weg durch die gegnerische Anhängerschar bahnen mussten. </span></div>
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<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Die Unterfranken beäugten uns misstrauisch, ließen uns aber unseres Weges ziehen und somit fanden wir endlich auf der Gegengeraden unseren Platz. </span></div>
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<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Eigentlich war alles gut. </span></div>
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<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Wir standen in der warmen Sonne, unsere Jungs liefen auf und es konnte nur ein Fest werden. Das kleine, feine Stadion der Kickers war reichlich gefüllt, wechselnder Gesang schallte über den Rasen, unser Gegenüber zeigte eine schöne, nahezu perfekte Choreo und unsere Fahnen wehten im leichten Wind. Die rechtsseitige Bahnhofsuhr schlug im Takt, es konnte losgehen.</span></div>
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<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Leider zeigte die Diva dann das, was sie am besten konnte. Ihre verrückten Launen. Ganze hundertzwanzig Minuten lang, zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt. Zwischen Bangen und Hoffen. Wunderbare Tore - "Pinto? Freistöße kanna!" - , aber auch gewohnt eklatante Schwächen. Einen aufopferungsvoll kämpfenden Viertligisten, dem es am Herzen lag, den zwei Klassen über ihm Rangierenden zu bezwingen. Am Ende gelang es ihm, zu Recht. Unsere Jungs taten sich mit ihm schwer, noch viel mehr standen sie sich selbst im Weg. Wie so oft. Mangelnde Spielkunst wurde mit roten Karten kompensiert. </span></div>
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<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Da waren wir wieder. Zurückversetzt um ein Jahr, nach Gütersloh, auch damals stolz angereist, unsere Fortunen siegen zu sehen, um eines Besseren belehrt nach Hause zu fahren.</span></div>
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<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Wir gaben uns geschlagen und traten den Heimweg an, l</span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">eiser, als wir gekommen waren. Andere hatten es weniger still hingenommen, bereits im Stadion war nach Abfiff die Stimmung gekippt. Ob des erneuten Ausscheidens in Runde Eins ließen einige Rot-Weiße ihrem Unmut freien Lauf, schimpften lautstark, was das Zeug hielt und schickten sich an, den Zaun zu übersteigen, der sie vom Spielfeld trennte. Ur-Fortunen-Bollwerk Axel Bellinghausen stellte sich der aufgeheizten Menge, Neuzugang Sérgio da Silva Pinto stand ihm nach einigem Zögern zur Seite. Behelmte Ordnungshüter gesellten sich zu ihnen, kurzum, der befürchtete ganz große Eklat blieb aus.</span><br />
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<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ein 'Highlight' hielt die Heimreise dann doch noch für uns bereit. Unser gefürchteter Ruf war uns wie stets vorausgeeilt. Manch rot-weißer Anhänger hatte sich offenbar befleißigt gefühlt, diesen eindrucksvoll zu untermauern und sich am Vorabend des Pokalspiels in der Würzburger Innenstadt mit kampfwilligen Fans des 1. FC Nürnberg einen offenen Schlagabtausch zu liefern, wie ich später der hiesigen Presse entnehmen konnte. Dieser und und einige andere Vorfälle führten offenbar zu dem Entschluss, die Obrigkeit geballt zu bündeln und rückreisende Fortunen mit massivem Aufgebot daran zu hindern, Tankstellen, Rast- und Parkplätze anzusteuern, die im Gebiet Bayerns und Hessens an der A3 liegen. Fanbusse bekamen polizeiliches Geleit von bis zu 7 Einsatzwagen, aber auch PKWs wurde die Abfahrt von der Autobahn verwehrt. </span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Einen süffisanten Kommentar dazu gab Frankie aka <a href="https://twitter.com/Hollywood20359/status/501116085203374080" target="_blank">@Hollywood20359</a> ab. </span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Gekonnt geflankt!</span><br />
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<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Einen Rastplatz auf halber Stecke durften wir dann doch aufsuchen - dem Münchner Nummernschild sei Dank (?) - , ausgerechnet jenen, dem der Ruf anhaftete, ein durchaus beliebter "Acker" für rivalisierende Fangruppen zu sein. Da hatte es die Einsatzleitung wohl versäumt, umfassend zu recherchieren..</span><br />
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Die verbliebenen Fortunen trösteten sich aber lieber mit dem Nachladen von Sixpacks als mit dem Nachlegen weiterer Schlachten. Und wir zogen unseres Wegs gen Heimat.</span><br />
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<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Spät am Abend dort angekommen, entließ mich die kleine Fahrgemeinschaft in eine unwirkliche Stille. Zuhause, die Ereignisse Revue passieren lassend, fand ich mich schließlich mit amtlichen Endergebnis ab.</span></div>
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<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Resümierend betrachtet hatte ich einen wunderbaren Tag mit meinen Hoolinetten verbracht, an dem der Weg das Ziel gewesen war. Zum Schluss überwog die Freude ob der mit ihnen verbrachten Zeit, auch wenn es unsere Göttin einmal mehr vorgezogen hatte, statt des Glücksgewands das des Schicksals zu tragen. </span></div>
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<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Pokal? Egal! Es galt, die Augen nach vorne zu richten, denn neue Aufgaben warteten auf uns. Am Wochenende stand das nächste Heimspiel an und wie immer würden wir unsere Mannschaft zahlreich und lautstark unterstützen. Mit dem Vergessen taten wir uns manchmal schwer, verziehen haben wir ihnen am Ende noch immer!</span><br />
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<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Was zählte, waren sie und wir würden alles für sie geben, was wir konnten, so, wie wir es immer taten, mit neuem Mut und alter Hoffnung. Denn:</span><br />
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<iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.youtube.com/embed/LV1xDzjkiVU?feature=player_embedded' frameborder='0'></iframe></div>
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<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><a href="http://youtu.be/LV1xDzjkiVU">Fussball ist immer noch wichtig</a></span></div>
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<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Fortuna Düsseldorf. Meine Liebe, mein Verein.</span><br />
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kreisligaheldenhttp://www.blogger.com/profile/18265306909358092680noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5823646766876315622.post-11578745391963371772014-08-02T15:35:00.000+02:002015-08-28T13:19:24.623+02:00Aufbruch<br />
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Endlich. Die Sommerpause hatte ihr Ende gefunden. Sie war angefüllt mit manch herrlichem, bunten WM Spiel und mangels Liga- und Vereinsbetrieb nahm ich jedes Spiel mit, das sich zeitlich einrichten ließ. Das bescherte mir Fußball in Dauerschleife bis tief in die Nächte und angesichts des Genusses, sämtliche von mir verehrte Stars auf dem Platz nahezu täglich und wie im Zeitraffer sehen zu können, nahm mir meine anfängliche Skepsis gegenüber einer Veranstaltung, die ich, als Liebhaber der Bundesliga, eher auf der Event-Ebene eingestuft hatte. Vielleicht trug der Umstand dazu bei, dass unsere N11 Runde um Runde überstand, teils bravourös aufspielte und mitnichten in der Vorrunde ausschied, wie ich prognostiziert hatte. Mit Gleichmut nahm ich hin, mich, wie so oft, geirrt zu haben und empfand echte Freude, als feststand, dass die Truppe sich den Titel tatsächlich erarbeitet hatte, auch wenn ich es einigen anderen Teilnehmern ebenfalls gegönnt hätte.<br />
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Nichtsdestotrotz vermisste ich meinen Verein. Er fehlte mir so sehr, dass ich beschloss, ihn auf meiner Haut zu verewigen. Ich biss also auf die Zähne und ließ ihn in schwarzer Tinte auf meine Arme eingravieren. Meine Liebe zu ihm überwog sämtliche Gegenargumente und ich empfand Stolz bei dem Gedanken, dass nun äußerlich sichtbar war, was ich im Herzen trug. Ich hatte mich für ihn entschieden und das würde immer so bleiben! <br />
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Der Tag, an dem ich unsere Jungs wiedersehen würde, nahte heran. Ich überbrückte die Zeit mit diversen Testspielen. Eines fand im Paul-Janes-Stadion statt. Es steht inmitten des Düsseldorfer Stadtteils Flingern, der Geburtsstätte meines Vereins. Jedes einzelne Mal war es ein besonderes Erlebnis, die Mannschaft dort spielen zu sehen. In diesem kleinen, nackten, puristischen Stadion, dem jeglicher Schnickschnack des modernen Fussballs fehlt. Steinerne Stehplätze rundherum, eine alte, enge Tribüne, von aussen mit Grafittis besprüht, ein Ein-Mann- Rostbratwurst-Grillstand unweit des Eingangs (die Wurst ist übrigens köstlich!), ein manuell ausfahrbarer, aus Plexiglas konstruierter Spielertunnel, der die Tribüne im Unterrang in zwei Hälften zerteilt, wenn er zum Ein- oder Auslass manuell herausgefahren wird, so dass man die Spieler zwar hautnah vor der Nase hat, aber warten muss, um auf die andere Seite zu gelangen, bis er wieder eingefahren wird. <br />
Ein kleines, historisches Stadion. Das Fußball verspricht, wie ich ihn verehre. Welchen ich zuletzt beim Relegationsspiel SV Darmstadt 98 gegen Arminia Bielefeld sah. Geprägt von Kampfeswille und der unbedingten Leidenschaft, es zu wollen. Ohne Superstars, ohne überragende Technik. Einfach nur Fussball im eigentlichen und ursprünglichen Sinn. <br />
<br />
Dennoch wartete ich ungeduldig auf den Beginn der Zweiten Bundesliga. Meine Jungs im gewohnten Wohnzimmer. Die Aufregung wuchs wöchentlich, stündlich, minütlich. Ich verbrachte die Zeit an diesem Tag, der endlich kam, damit, mich darauf vorzubereiten, dass man mich freundlicherweise zu einer Radiosendung eingeladen hatte, in der es sich um den Zweitliga Start drehte. Ohnehin schon nervös ob der Aussicht, am Abend nach so langer Zeit wieder heimische Arenaluft zu schnuppern, absolvierte ich die an mich gestellten Fragen in gewohnt unsouveräner Art. Was mir an technischem oder taktischen Verständnis fehlte, kompensierte ich mit meiner Hingabe zu meinem Verein. <br />
<br />
Mein Verein. Ich machte mich auf den Weg. Den gewohnten, so lange vermissten. Fuhr die Straßen zur Arena entlang. Nah des Parkplatzes ließ ich mich auf einen unschönen Disput mit einem Gegnerfan ein. Es blieb schlussendlich nur eine Randnotiz. Was ich wollte, waren sie. Meine Jungs. Ich erklomm nach langer Zeit endlich wieder den Platz in meinem Block. Ich sog jede Kleinigkeit in mir auf. Die Arena. Wie sie roch. Wie sie aussah. Wie sie sich anfühlte. Ich blickte auf das geöffnete Dach, über das die Flugzeuge hinweg zogen. Ich sah auf den Rasen. Sah den Unsrigen beim Aufwärmen zu. Hörte die Spieleraufstellung, die Einlaufmusik. 95 olé.. Ich bekam Gänsehaut, so wie immer. Als hätten nicht Monate dazwischen gelegen. Das Warten war wie weggeblasen. Sie waren da, ich war bei ihnen. Ein unbeschreibliches Glücksgefühl durchströmte mich. Sie waren das, was ich so vermisst hatte. Ich liebte sie so, wie ich sie immer geliebt hatte.<br />
<br />
Das Spiel? Geschenkt. Vielleicht nicht der erhoffte Traumstart. Aber es war ein Aufbruch in gute Zeiten, da bin ich mir sicher. Ich sehe eine homogene Mannschaft. Ich sehe Spielfreude. Ich empfinde Teamgeist. Das Lachen miteinander und das "Wir" ist da. Endlich wieder. Wir werden uns finden. Wir werden unseren Weg gehen. Wir sind Fortuna Düsseldorf. Wir können alles!</div>
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Fortuna Düsseldorf. Meine Liebe, mein Verein.<br />
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kreisligaheldenhttp://www.blogger.com/profile/18265306909358092680noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5823646766876315622.post-8370837890958779032013-08-31T12:59:00.000+02:002015-08-28T13:02:20.159+02:00Ein Abschied - Ein Aufbruch<br />
Die letzten Tränen waren getrocknet. Klarheit hatte die Oberhand gewonnen, Wir hatten die Liga, in der wir zu Besuch waren, verlassen. Ich gewöhnte mich an den Gedanken. Er war ja kein neuer, ein vertrautes Umfeld würde unser neues, altes Zuhause sein.<br />
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Ich fühlte mich wider Erwarten wohl. Obwohl ich mich zuerst dagegen gesträubt hatte. Man kann nicht ewig im Schmerz suhlen. Zumindest ich wollte das nicht<br />
<br />
Ich sah das Relegationsspiel, das ebenso gut hätte unseres sein können, mit gelassener Entspannung. Und war dankbar dafür. Am Rande nahm ich wahr, was mich, mit eigener Beteiligung, zum Wahnsinn getrieben hätte..<br />
<br />
Ich wusste, wir waren in letzter Konsequenz dort, wo wir, planungsmäßig, hingehörten. Las über diverse Transfers, freute mich mit Vorbehalt.<br />
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Wir würden sehen. Ich wartete, in gespannter Haltung.<br />
<br />
Wir hatten einen Abschied zu verkraften. Und hofften auf einen Neuanfang.<br />
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Seit langem war ich zum ersten Mal wieder guter Dinge. Den Glauben an meinen Verein würde ich nie verlieren.<br />
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Wir würden unseren Weg gehen!<br />
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Fortuna Düsseldorf. Meine Liebe, mein Vereinkreisligaheldenhttp://www.blogger.com/profile/18265306909358092680noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5823646766876315622.post-14961793539074196582013-08-31T12:52:00.000+02:002015-08-28T12:54:34.941+02:00Alles neu! Oder nicht? <br />
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Da waren wir also. Wieder da,ja. Angekommen, voller Hoffnung und Euphorie. Dass es endlich wieder losging, dass wir uns neu sortierten, mit Elan und frischem Mut zeigten, dass es auch anders ging als zuletzt mit hängenden Köpfen, leer und ausgelaugt.<br />
<br />
So war der Plan, zurechtgelegt in den Köpfen der Meisten, auch in meinem. Ich sah unsere Diva da, wo sich sich auskannte, Boden bespielend, der vertraut war, auf Gegner treffend, die nicht länger in unerreichbarer Übermacht daherkamen.<br />
<br />
Aber unsere Diva wäre ja keine launische, wenn sie es uns allzu einfach machte. Gewannen wir den Auftakt zuhause immerhin noch knapp, offenbarten sich mit fortschreitender Hinrunde alte Schwächen. Neue Spieler, gewohntes Bild.<br />
<br />
Ein mehr als unrühmliches Pokalaus in der ersten Runde. Mühselige Liga Partien, die, zuerst sicher zu gewinnen geglaubt, spielbestimmend gestaltet, am Ende verloren wurden.<br />
<br />
Die Favoritenrolle, so wir sie denn je inne hatten, waren wir endgültig los. Meine Fortuna zeigte ihr Gesicht, so wie es war. Etwas zerfurcht, voller Ecken und Kanten. Eine glattgebügelte Leichtigkeit suchte man hier vergebens.<br />
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Der Alltag hatte uns wieder. Liga Zwei war kein Selbstläufer, ist sie nie gewesen. Harte Arbeit wartete auf die Mannschaft und den Trainer. Passspiel, Zuordnung und Standards waren zu verbessern. Und Torabschlüsse. Ach ja, die Torabschlüsse..<br />
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Nun denn. Die Saison war erst jung. Noch war Zeit und ich gab die Hoffnung nicht auf, dass wir uns irgendwann fangen und sich Automatismen einstellen würden. Auch wenn mir bewusst war, dass wir einige unserer Fehler nie ausmerzen würden. Sie gehörten einfach zu uns und machten einen Teil unseres Charakters aus. Den Unmut Mancher darüber konnte ich ein Stück weit nachvollziehen, den Weg damit umzugehen, eher weniger.<br />
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Die große Mehrheit jedoch hielt unbeirrbar an ihrem Verein fest, mit all seinen Unzulänglichkeiten und Schwächen. Liebte, feierte und unterstützte ihn, so zuletzt mit einer unfassbar genialen und imposanten Choreo, zu Ehren der Fortuna und unserer Heimatstadt Düsseldorf, die ihren 725 jährigen Geburtstag feierte.<br />
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So sehr einige Niederlagen schmerzten, in mir überwog immer die Freude, meinen Verein spielen zu sehen, mit ihm Höhen und Tiefen zu teilen. Er bescherte mir jedes Mal Gänsehaut, wenn er den Rasen unserer Arena betrat und ich hoffte und litt mit ihm, egal, ob vor heimischer Kulisse oder auswärts.<br />
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Manchmal ließ er mich ratlos zurück, nie aber mutlos, denn ich glaubte an ihn und würde immer zu ihm stehen, egal, was auch passierte.<br />
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Auf geht's, Jungs! Weiter, immer weiter!<br />
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Fortuna Düsseldorf. Meine Liebe, mein Verein.<br />
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